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Naturbeschreibung. 
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Ende des Sommers vertrocknen oder abfallen, wandern die Stoffe aus diesen Pslanzenteilen 
in den Nährspeicher und lagern darin, bis sie im nächsten Frühjahr beim Austreiben der 
jungen Pflanze verbraucht werden. 
3. Welche Vorteile haben die Pflanzen von diesen Nährspeichern? Wenn im Früh¬ 
jahr der Schnee geschmolzen und der Erdboden erwärmt ist, treiben aus Knollen, Wurzelstöcken 
und Zwiebeln junge Sprosse hervor: Stengel mit Blättern und Blüten. Die Pflanzen be¬ 
ginnen in Licht und Luft einen neuen Jahreslauf. Und frühzeitiger als die andern Pflanzen 
erscheinen sie, und rasch kommen sie empor, weil sie die zu ihrem Aufbau notwendigen Stoffe 
in den Nährspeichern fertig vorfinden und nicht erst selbst zu bereiten brauchen. Sie blühen 
daher meist auch frühzeitig. 
Familie der Mohngewächse. 
Der Klatschmohn oder die Klatschrose. 
1. Wie der Klatschmohn aussieht. Seine Stengel und Blätter. Der 
Stengel wird bis 30cm hoch und ist von aufrecht abstehenden Haaren rauh. 
Die sitzenden Blätter sind grasgrün, doppelt fiederteilig und auch rauh behaart. 
Stengel und Blätter enthalten einen weißen Milchsaft. Die Behaarung und 
der Milchsaft schützen die Pflanzen vor Tierfraß. Blüte und Frucht. Die Blüten¬ 
knospe hängt zuerst abwärts; der Blütensüel richtet sich aber vor dem Ausblühen 
empor. Vier große Kronenblätter von scharlachroter Farbe liegen in der 
Blütenknospe zusammengefaltet, wie zerknittert, um Raum zu sparen. Von 
zwei großen Kelchblättern werden sie umschlossen und geschützt; mit dem Auf¬ 
blühen haben diese ihre Arbeit getan und fallen ab. Die Kronenblätter sind auch 
hinfällig und sehr zart. Am Grunde trägt jedes einen glänzend schwarzen 
Fleck; die schwarze und rote Färbung bildet einen starken Gegensatz zu dem 
Grün der Blätter, und dadurch wird die Blume sehr auffällig. Der Stempel 
ist groß und zeigt eine Narbenscheibe mit vielen Strahlen. Um ihn herum 
erblickt man einen Kranz von zahlreichen Staubblättern. Die Blüten be¬ 
sitzen weder Duft noch Honig. Die Frucht ist eine Kapsel mit mehreren 
Fächern und vielen Samen. Sie trägt als Dach die Narbenscheibe. Dicht unter 
dieser öffnen sich so viel kleine Löcher, als Fächer in der Kapsel vorhanden sind. 
2. Wie paßt sich der Klatschmohn seinem Standorte an? Er findet sich 
vielfach auf Äckern zwischen Klee und Raps, vor allem aber im Getreide. Auch 
auf Schutthaufen und an Ackerrainen ist er ein nicht seltener Gast. Auf Sand¬ 
boden treibt er eine lange Pfahlwurzel, auf lehmigem Boden aber stark ver¬ 
zweigte Wurzeln. (Warum?) In freiem Stande und auf Äckern (zwischen 
Klee und Raps) entwickelt er kräftige Stengel mit wenig gestreckten Gliedern 
und großen Blättern, besonders unten am Stengel. Zwischen dem Getreide 
strecken sich die Stengelglieder, die Blätter rücken auseinander, die Spreiten 
gehen nicht so üppig in die Breite. Deshalb erscheint er in seiner Wuchssorm 
bei andern: Standort oftmals so verändert. 
3. Wie erfolgt die Bestäubung der Klatschrose? Sie wird von Insekten 
(Bienen, Käfern usw.) bestäubt. Wodurch werden diese angelockt? Die Narbe 
bietet einen bequemen Anflugsplatz für die Besucher; denn die Blumenblätter
	        
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