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und Cigarrenfabriken und Vertrieb von Zuckerwaren, in seinen
monatlichen vielbesuchten Viehmärkten haben sich immer mehr
gehoben. Durch den weiteren Anbau der Außenstadt, durch neue
öffentliche Gebäude und durch Verbesserung der Verkehrswege hat
die Stadt einen nicht geringen Aufschwung genommen. Sie besitzt
ein Amtsgericht, eine große Gefangenanstalt mit Einzelhaft für
700 Sträflinge, 5 evangelische und 1 katholische Kirche, eine Synagoge,
ein Gymnasium, eine Landwirtschafts- und eine Realschule, eine
höhere Mädchenschule, ein evangelisches und katholisches Waisenhaus,
ein evangelisches Asyl für Männer und Frauen, mehrere Kleinkinder-
schulen, eine Volksküche, drei Armenhäuser.
An Sehenswürdigkeiten sind von der früheren Zeit an Kirchen
noch vorhanden von der Abtei die Münsterkirche in der Altstadt,
ein Tom, der durch seine Größe und durch seine reiche künstlerische
Ausstattung auffällt, während das Abteigebäude zu Fabrikzwecken
benutzt wird und von seinem frühern herrlichen Schmucke, namentlich
von den Bildern der Kaiser und Päpste im Lehnssaale im Laufe der
Zeit jede Spur verschwunden ist, ferner von dem Frauenstifte auf
dem Stiftsberge die St. Marienkirche mit den Resten alter Glas-
Malereien, einem kunstvollen steinernen Tabernakel und einem alten
Holzschnittaltare, endlich die Stiftskirche St. Johann und Dionys
in der Neustadt, die einst die Kleinode enthielt, die 1414 mit der
Übertragung der Gebeine Wittekinds von Enger in sie hineingebracht
sind, z. B. eine Schale aus grüngrauem Stein mit vergoldetem
Kupferrand, auf dem die Worte: „Munere tarn claro dat nos Africa
raro" (Mit einem so berühmten Geschenke begabt uns Afrika selten)
und mit einer Kapsel aus fremdartigem Holz, die als Gefchenkgeber
Visdai de Africa rex (Visdai, König von Afrika) nennt, vielleicht
ein Geschenk an Karl den Großen und dann seine Gabe an Wittekind.
Die Schale wurde 1840 zur Huldigung an Friedrich Wilhelm IV.
gesandt und befindet sich jetzt mit andern Kostbarkeiten der Kirche,
namentlich einem goldüberzogenen mit kostbaren Steinen verzierten
Taschen-Reliquarium im Kunstgew erb e-Museum zu Berlin. Auch
das alte Rathaus verdient eine Besichtigung, wie auch das nene Denk-
mal Wittekinds auf dem Platze der Bürgerschule, das ihn auf dem