(Wort.
Westfalens Kinder kennen und lieben ihre in Erdkunde und
Geschichte, in Handel nnd Wandel gleich bedeutsame und eigenartige
Provinz so sehr, als daß nicht längst, von noch altern Überlieferungen
abgesehen, seit der Zeit des Karthäusermönchs Werner Rovelink aus
Laer im Münsterlande und seiner Schrift: Vom Lobe des alten
Sachsenlandes, nun- Westfalen genannt, 1476 zahlreiche Darstel-
lungen der ganzen teuren Heimat, oder ihrer einzelnen Gebiete und
Orte in ausführlichen Beschreibungen, kuizen Abrissen, romantischen
nnd ästhetischen Schilderungen, in volkstümlichen Einzelbildern,
Märchen, Sagen, geschichtlichen Erzählungen, epischen und lyrischen
Gedichten, hochgelehrten Forschungen und Untersuchungen von ihnen
vorhanden wären. Das hat alles der Verfasser, auch ein Lands-
mann von Kindesbeinen an und von gleichem Heimatsgefühle be-
seelt, freudig und dankbar, auch ausgiebig benutzt, und hinzugethan,
was er selbst mit Lust ergründet und seit seinen jungen Jahren
bis ins Alter hinein auf seinen Wanderungen selbst geschaut und
im Verkehr mit dem Volke erfahren hat. Er wollte wenigstens den
Versuch wagen, das Zerstreute sichtend zu sammeln und in zusam-
meuhängender durchsichtigen und geordneten Weise nicht für die Ge-
lehrteu, aber wohl für die Gebildeten ein Bild der .Heimat zu
entrollen, auf dem sie sich zurechtfinden und auf dessen Grunde den
Kreis ihres Wohnorts und der engeren Umgebung durch eigene
Bemühung näher kennen und verstehen können. Wenn mich nicht
alles täuscht, kommt diesem Bestreben ein reges Verlangen ent-
gegen. Bei aller Vaterlands- und Weltliebe klingt es doch laut