Full text: Darstellender Anschauungsunterricht

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c) Der Waldboden. 
Der Waldboden ist im Frühjahr noch feucht. Es liegen ab- 
gebrochene Zweige umher. Die Wurzeln mancher Bäume ragen aus 
dem Boden heraus. Wir müssen uns vorsehen, daß wir nicht darüber 
stolpern. Am Boden wachsen das Veilchen, das Maiglöckchen, der 
Waldmeister, der Hahnenfuß und viele kleine und zarte Gräser. 
Das Leberblümchen ist schon verblüht. Das grüne Moos bildet ein 
weiches Polster. 
6) Die Waldtiere. 
Die Frühlingssonne hat die Eidechse aus ihrer Erdhöhle her- 
vorgelockt. Es ist ihr aber noch etwas zu kühl, sie bewegt sich nur 
langsam vorwärts. Darum sucht sie sich an lichten Stellen die 
sonnigen Baumstümpfe und Steine auf und wärmt sich. Dann kann 
sie wieder flink laufen. 
Am Waldrande sind die Ameisen beschäftigt. (Ameisen- 
Haufen: Großer Haufen aus Kiefernadeln, Holzstückchen und Blättern 
hergestellt, viele Kammern und Gänge, viele Gäste zu Besuch, vom 
Bau führen viele Straßen nach allen Seiten.) Die lausen eifrig 
hin und her. Sie tragen die Puppen (fälschlich Ameiseneier genannt) 
in den warmen Sonnenschein, schaffen Baustücke heran, bauen neue 
Wohnungen oder verjagen ungebetene Gäste (Käfer, Raupen). Wer- 
den sie aber gestört, dann rennen sie all durcheinander; sie bringen 
zuerst ihre Kinder (Puppen) in Sicherheit. Wir dürfen die Tierchen 
nicht quälen. 
Auch auf den Bäumen wird es lebendig. Das Eichhörnchen 
hüpft munter von Ast zu Ast und schmaust die jungen Knospen. Den 
ganzen Winter hindurch hat es im Neste gewohnt. Das haben aber 
die Stürme arg zerzaust. Nun baut das Eichhörnchen das Nest für 
die Jungen wieder zurecht. 
Im Walde ist auch Musik. Die Drossel pfeift, der Fink schlägt, 
der Kuckuck ruft, die Holztaube gurrt, das Goldhähnchen piept, die 
Meise zwitschert und der Specht hämmert. Alle Vögel bauen sich 
neue Nester oder bessern die alten aus. (Nest im Strauche, auf dem 
Baume, im Baumstamme.) 
2. Der Wald im Sommer. 
Im Sommer ist der Wald am schönsten. Die jungen Sprößlinge 
der Kiefern bilden schon einen neuen Quirl. Die Blüten sind weg, 
dafür hängen große, grüne Zäpfchen an den Zweigenden. Die Laub- 
bäume haben jetzt ein dichtes Dach. Das läßt nur wenig Sonnen- 
strahlen hindurch. Darum ist es immer kühl und frisch. Viele Leute 
suchen den Wald nun auf. — Auf dem Boden blühen die Glocken¬ 
blume, die Nelke, der Ehrenpreis, die wilde Rose, der Klee, das
	        
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