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II. Die Erde.
Das Land zeigt ein herrliches Pflanzenbild von Palmen, Bananen,
dichtem Urwald und Fluren hohen Grases; es ist unerschöpflich fruchtbar,
aber so ungesund, daß schon viele Deutsche dem Fieber zum Opfer gefallen
sind. Die Hfl., der Fluß, an dem sie liegt, das Gebirge und das Land haben
ihren Namen von den kleinen Krabben, die an jenem Flusse vorkommen.
Von den beiden großen Strömen S.-Asrikas durchfließt der Kongo in
einem Ungeheuern Bogen das ganze Innere des Dreiecks und mündet in
den Atlantischen Ozean. Der Sambesi, d. i. Fischfluß, dagegen wendet sich
nach O. und führt, Madagaskar gegenüber, sein Wasser dem Indischen
Ozean zu. Beide Ströme stürzen in Stromschnellen-) und Wasserfällen
über den innern Randgürtel hinab und machen an diesen Stellen die
Schiffahrt unmöglich.
Die Terrassen der S.-Spitze Afrikas bilden das Kapland, das die Eng-
länder in Besitz genommen haben. Dort erhebt sich bis zur Brockenhöhe un-
mittelbar am Meere, beim Kap der guten Hoffnung, der Tafelberg, so
genannt wegen seiner Gestalt. An seinem Fuße die Kapstadt, von europäischer
Bauart, aber einem bunten Völkergemisch. N.w. davon
Deutsch-Südwest-Afrika, ein Land mit so geringen Niederschlägen, daß
die Küste eine abschreckende Wüste bildet. Jedoch liegen im Innern Weide-
gründe, die dereinst noch sehr wertvoll für uns werden können. Hier wie
im Kaplande ist das Klima anch für Europäer überall gesund.
4. Amerika.
[3ÖV2 Mill. qkm, 130 Mill. @.j
A. Überschau, a) Lage und Größe. Amerika wird wie Afrika vom
Äquator durchschnitten, erstreckt sich somit über die u. wie auch über die
s. Halbkugel. Es ist der längste aller Erdteile, reicht vom n. Eismeer
bis fast an das s. und trennt den Großen vom Atlantischen Ozean. Wie¬
vielmal übertrifft Amerika Europa an Größe?
d) Grenzen und Gliederung. Amerika grenzt im N. an das n.
Eismeer, das durch die Baffin-Bai^) Grönland von dein übrigen Amerika
scheidet. Deu O. bespült der Atlantische Ozean. Mit der Hudson-Bai dringt
er tief in die N.-Küste ein und hilft die breite Labrador-Halbinsel bilden.
Im amerikanischen Mittelmeer durchschneidet er fast gauz den Erdteil und
zerlegt ihn in zwei große Landhälften, in N.- und S.-Amerika. Beide
verbindet das schmale Mittelamerika, und zwischen beiden liegen die west-
indischen Inseln. Diese bildeu mit der Halbinsel Florida eine zweite Land-
brücke von N.-Amerika nach S.-Amerika. S. ö. von Labrador die Insel
Neufundland. S. S. 67.
Der Große Ozean trennt im schmalen kalifornischen Golf die lang-
gestreckte Halbinsel Nieder-Kalifornien von der Westküste N.-Amerikas ab.
S.-Amerika ist fast ohne Halbinseln nnd Busen. Im äußersten S.
1) D. i. ein Wald, der noch in dein Zustande verharrt, wie ihn die Natur
hervorgebracht hat. _
2) Eine Stromschnelle besteht in der Beschleunigung des Wasserlanses. otc wird
durch Verengung der llser oder durch starke Neigung des Flußbettes hervorgerufen.
3) Bm genannt, weil man sie für einen im N. geschlossenen Meerbusen hielt.