Kreis Friedberg, bearbeitet von A. ötorch. 
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eine hübsche romanische Kirche und u. a. ein prächtiges, mit Schnitzereien 
geziertes Lachgebäude besitzt. 
Münzenberg. 
Etwas südlich liegt das Städtchen Manzenberg, dessen trutzige 
Burg, heute oft Wetterauer Tintenfaß genannt, mit ihren beiden 
Burgfrieden in die lachende wetterau schaut. Sie ist die malerische Ruine 
einer im Mittelalter starken, stattlichen Feste. Ihre Befestigungen: 
WM^zinnengekrönte «Mauern, wehraänge und Türme umaeben 
den von Osten nach Westen längs ziehenden Hof, in dem wir heute 
noch die Reste von wohn- und Wirtschaftsgebäuden, die links und 
rechts von mächtigen Türmen, den beiden Bergfrieden, besetzt sind, sehen. 
Durch die Tore, deren zweites in einem rechteckigen Bau sich befindet, 
während das dritte, das Haupttor, uns durch eine halbumwölbte, schräg 
unter der Kapelle hinziehende Halle leitet, kommen wir in den innersten 
Hof. Links erhebt sich der rechteckige, romanische palas. Seine Süd- 
mauer schließt den Wehrgang ab und ist mit großartigen Sandstein- 
quadern verziert. Der östliche Teil des Hauptburggebäudes barg den 
Bankettsaal, in dem zur Blütezeit der Burg manch glänzendes Fest ab- 
gehalten wurde, ,,da weingefüllte hohe Becher klangen, da aus des Sängers 
feingestimmter Harfe der holden Minne süße Töne drangen", vom Burg- 
Hof führt eine in besonderem Vorbau liegende Treppe in die Kapelle. 
5ln sie schließt sich östlich ein länglicher Bau, in dem die Schloßküche unter- 
gebracht war, und daran fügt sich der wieder zugänglich gemachte wart- 
türm, von dessen Plattform man in die golddurchwirkte 5lu, zu den höhen 
des Vogelbergs und Taunus, zu blühenden Ortschaften und dichten Forsten 
schaut. Dem romanischen palas gegenüber liegt der im 1Z. Jahrhundert 
von Werner I. von Falkenstein errichtete gotische palas. — Rls das Ge¬ 
schlecht derer von Hagen ausgestorben war, siel Münzenberg nach und 
nach an die Herren von Falkenstein, die den Kurfürsten auf ihrem weg 
zur Kaiserwahl nach Frankfurt das Geleite gaben, und die wegen ihrer 
Kaisertreue in den Grafenstand erhoben wurden. Mit dem Aussterben 
des mächtigen Geschlechts kam Münzenberg an Solms und Eppen- 
stein. Letzterer Teil fiel später an Mainz und Stolberg, und das Mainzer 
Erbe zuerst an Hanau und dann an Hessen-Darmstadt. Dieses, die Solmser 
Linien und Stolberg teilen sich heute in den Besitz der Burg. Um sie 
siedelten sich einst die Burgmannen und die hörigen an. So entstand die 
§tadt Münzenberg, deren Bewohnerzahl sich auch noch dadurch mehrte, 
daß die Einwohnerschaft des Vorfes Arnsburg hinzukam. 
Die Stadt Gunzenberg (868 Einwohner) hatte wie die Burg unter 
den Stürmen des dreißigjährigen Krieges und einer furchtbaren Feuers- 
brunst zu leiden, heute ist von dem südlichen Stadtteil nur noch
	        
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