36 Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 11. 
hohen Herzberges entspringt und rechts in die Nidda mündet. Zunächst 
ist Gber-Eschbach zu erwähnen (750 Einwohner), das mit der preußischen 
Ortschaft Gonzenheim zusammengebaut und durch die elektrische Bahn mit 
Bad-homburg verbunden ist. Es ist von wohlhabendem Bauernstand be- 
wohnt. Ganz besonders ist der Milchhandel mit dem nahen Kurort und 
mit Frankfurt in Schwung. Der Eschbach treibt zwei Mühlen. — 
Weiter abwärts liegt Meder-Lfchbach (800 Einwohner), von dem eben- 
falls die „Elektrische" nach Homburg geht. Die eine Hälfte der Bewohner 
treibt Landwirtschaft, die andere sucht in Frankfurt Brot zu verdienen. 
Bei Harheim (1150 Einwohner) fließt der Eschbach in die Nidda. 
Es liegt in einer waldlosen, fruchtbaren Ebene. 
Oberhalb von Vilbel liegt an der Nidda die Station der Main-Weser- 
Bahn Dortelweil (740 Einwohner). Das ertragsreiche Feld gehört zum 
großen Teil zu zwei Bauernhöfen und mehreren großen Gütern. Weizen-, 
Zuckerrüben- und Obstbau ist bedeutend. Eine Knzahl Schlosser sucht ver- 
dienst im nahen Frankfurt. 
Vilbel a. N. 
Zu beiden Seiten des bedeutenden rechten Mainzuflusses Nidda und 
hauptsächlich auf seinem linken Ufer zieht sich langgestreckt die Staöt Vil¬ 
bel (5200 Einwohner), der südlichste Punkt des Kreises, hin. Um die Klt- 
stadt und besonders an die Nordseite haben sich neue, hübsche Stadtteile 
angeschlossen, zu welchen auch die von der gemeinnützigen Baugenossen- 
schaft errichteten schmucken Häuser gehören. 
Die Stadt, die Sitz eines Amtsgerichts und einer Bezirkskasse ist, be- 
sitzt neben einer ausgebauten Stadtschule, die zurzeit 17 Klassen und vier 
Abteilungen für französischen Unterricht aufweist, eine höhere Bürgerschule. 
Der größte Teil der Bewohnerschaft findet als Maurer, Weißbinder, 
Schreiner usw. im nah gelegenen Frankfurt lohnende Beschäftigung, wäh¬ 
rend sich der kleinere durch Landwirtschaft, selbständiges Handwerk und 
Handel (verkauf des kohlensäurehaltigen Wassers) ernährt. Die weithin 
bekannte Gartenbaufirma Gebrüder Siesmeyer hat hier eine große, etwa 
80 Morgen enthaltende Baumzüchterei angelegt. 
Das Gelände ist fast überall fruchtbar, besonders aber auf dem rechten 
Niddaufer, an dem in der Richtung auf Harheim zu sich üppige Wiesen hin- 
ziehen. — Im Osten und Südosten der Stadt liegt der nahe, 200 Morgen 
große U)ald. Rls unfruchtbares Gebiet könnte man nur den Westabhang 
des neuen Exerzierplatzes bezeichnen. 
von Vilbel, das eine Station der Main-Weser-Bahn, eine der am 
meisten befahrenen Bahnlinien Deutschlands ist, geht die Stockheimer- oder 
Niddertalbahn aus.
	        
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