19 Der Kreis Homberg.
der ziemlich steil zur Efze abfällt, der kegelförmige Stöppling bei Holz—
hausen, der ebenso gestaltete, heute bewaldete Homberger Schloß—
berg (6377 m), der dem Ackerbau dienende Werrberg und der kahle
Mosenberg (436 mw,, unter dessen nordwestlichen Abhängen sich der be—
waldete Falkenberg hervorhebt. Die zahlreichen Kuppen verleihen der Land—
schaft einen wohltuenden Reiz.
Die linksefzischen Berge gehen auch vom Knüll aus, in breiten,
langen Rücken das Flüßchen begleitend. Die größtenteils mit Nadelhölzern
bestandene Hard dehnt sich zwischen Wallenstein und Hülsa aus. Die nun
folgenden Berge werden durch den am Fuße des Knüll — in der Nähe von
Steindorf — entspringenden Rinnebach wieder in zwei Züge geschieden,
nämlich in einen Zug rechts der Rinne zwischen dieser und der Efze, sowie
in einen Zug links der Rinne. Rechtsseitig erheben sich einzelne Kuppen,
so der Streufling über Rodemann, der 462 mhohe Allmuths—
berg bei Schellbach, die vielbesuchte Lichte und der als Ausflugsort
ebenfalls sehr beliebte, 395 m hohe Ronneberg mit der Ochsenstirn.
Demselben nördlich vorgelagert erheben sich — gleichsam als seine Trabanten —
mehrere nackte Gipfel, der kleine und große Hildebrand und der drei—
bucklige Herzberg. Der bei Steindorf mit dem Silberberg 6527 w)
beginnende Gebirgszug links der Rinne wird durch den Aschberg (27 w)
unweit Sondheim geschlossen.
Naturgemäß fließen fast alle Gewässer des Kreises von Süden
nach Norden. Der Hauptfluß ist die Ef ze. Sie entspringt im Bremenborn
am Knüll, durchfließt auf der Hochebene den ca. 16 ha großen, fischreichen
Schwarzenbörner Teich, wendet sich durch eine Einsenkung der Hochfläche
nach Osten, fließt in einem romantischen Wiesen- und Waldtale eine halbe
Stunde östlich an Schwarzenborn vorüber und tritt bei dem Dorfe Greben—
hagen in den Kreis Homberg. Von hier folgt ihrem nordwärts gerichteten
Laufe die Straße von Oberaula bezw. Ziegenham-Neukirchen, bei Völkershain
auf die Hersfeld-Homberger Landstraße führend. Bei Grebenhagen wird
das Tal durch das Gebirge sehr eingeengt; bei Wallenstein nimmt die Efze
den Abfluß der am Fuße der Ruine Wallenstein liegenden, fiskalischen Fisch—
teiche auf. Unterhalb dieses Ortes tritt die Bergwand von links und rechts
nahe an den Fluß heran, der bei Völkershain durch den vom Pommer kommen—
den Breitenbach verstärkt wird. Bei Remsfeld erweitert sich das land—
schaftlich reizvolle Tal zu einem waldumsäumten Kessel, dessen Bodenbefund
auf ein kleineres, entleertes Seebecken schließen läßt. In nordwestlicher Richtung
tritt die Efze aus demselben wie durch ein Tor, dessen linken Pfeiler der oben—
genannte Allmuthsberg, dessen rechten der Steger bildet. An
dieser Stelle ist auch die Berlin-Coblenzer Bahn auf einer 35 m hohen, 210 m
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