Der Kreis Homberg. 
an sich; derselbe wurde nach der Aufhebung des Klosters der Universität Marburg 
überwiesen. Das Gut ist gleich anderen nach seiner Ablösung zerstückelt worden 
und in bäuerlichen Besitz übergegangen. Auf einer Schwalminsel steht die 
zu Singlis gehörige Schwalmmühle, zu welcher eine Brücke führt. 
In der Richtung nach Homberg liegt Lendorf (270 Einwohner), 
früher nach Mardorf, jetzt nach Singlis eingepfarrt. Neues Schulhaus. Im 
Jahre 1791 schenkte ein Einwohner Lendorfs der Kirche eine neue Orgel. 
Durch ein anmutiges Tälchen, dem Gehölze Plasserod gegenüber, gelangt 
man von hier bald nach dem Gutsbezirke Lembach (242 Einwohner) am 
Nassenerfurth, v. Baumbachsches Schloß mit Wasser graben. 
(Phot. C. Eigenbrod, Homberg.) 
gleichnamigen Bächlein, das im Volksmunde den biblischen Namen Jordan 
trägt. Im 15. Jahrhundert waren die Herren von Wehren mit dem Burgsitze 
und Hofe Lembach belehnt. Nach ihrem Aussterben zur Zeit Landgraf Wil⸗ 
helms IV. erwarb Heinrich von Hesberg den heimgefallenen Hof, der unter 
Landgraf Friedrich I. König von Schweden, von der Linie Milchling-⸗Schutzbar 
gekauft, 1803 jedoch wieder veräußert wurde. Das schöne, jetzt Deichmannsche 
Rittergut umfaßt einschließlich 41 ha Wald 377 ha. Berühmte Branntwein— 
brennerei, in deren Betriebe jährlich etwa verbraucht werden: 1390 t Kar— 
toffeln, 113 Roggen, 6 t Hafer, 3 t Weizen und 146 t Mais. 1906: 524 730 1 
Branntwein. Rund 300 Stück Rindvieh werden jährlich gemästet. Großan— 
gelegte Fabrik mit Ringofen, woselbst Bachteine, Ziegel, Verblender, Scha— 
motte und Tonröhren angefertigt werden. An dem Wege Lembach-Bocken 
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