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ihn schieße, sagte der eine, so laß ich mir einen Mantel davon 
machen, der soll mich im Winter hübsch warm halten. Nein, sagte 
der andere, ich schieße den Bären und verkaufe den Pelz. Der 
Kürschner bezahlt mir zehn Taler dafür, die sollen mir schön in 
dem Beutel klingen. 
2. Unterdessen war es Zeit geworden, in den Wald zu gehen. 
Als sie aber so allein darin waren und von ferne den Tritt des 
Bären hörten, da wurde es ihnen doch ein wenig bange. Als er 
nun gar näher kam, und sich ein schreckliches Brummen hören ließ, 
da warf der, welcher den Pelz verkaufen wollte, seine Flinte weg 
und kletterte so schnell als möglich auf einen Baum. Der andere 
aber, welcher nun doch auch nicht zu bleiben getraute, konnte sich 
nicht mehr flüchten. Zum Glücke fiel ihm ein, daß Bären keine 
toten Menschen anrühren. Er warf sich also auf den Boden, hielt 
den Atem an und streckte sich hin, als wenn er tot wäre. Der 
Bär kam grimmig auf denselben zu; als er aber sah, daß er kein 
Glied rührte, glaubte er, der Mensch wäre tot. ' Er beroch ihn 
also ein wenig, und als er keinen Atem merkte, lief er weiter, 
ohne demselben ein Leid zu tun. Als nun der Bär weit genug 
fort war, erholten sich die beiden Jägerburschen von ihrem Schrecken, 
der eine stieg von dem Baume herunter, der andere stand vom 
Boden aus. 
3. Da fragte der, welcher von oben zugesehen hatte: Hör' ein¬ 
mal, was hat dir denn der Bär in das Ohr gesagt? Ja, sagte 
der andere, alles habe ich nicht verstanden, aber eins hat er mir 
deutlich ins rechte Ohr gesagt, nämlich: Man darf die Haut des 
Bären nicht eher verkaufen, bevor man den Bären hat. Und in 
das linke Ohr hat er mir gesagt: Wer seinen Freund in der Not 
im Stiche läßt, der ist ein schlechter Kerl. Curiman. 
220. Der Esel und die drei Herren. 
1. Ein armer Bauer wollte sterben. Drei Söhne standen unl 
ihn her. Ach, meine Kinder! seufzet er, ich hinterlaß euch nichts 
zu erben als meinen Esel, und mein ganzes Testament ist dies: 
Besitzt ihn unzertrennt; dem dien' er heute, jenem morgen, und wer 
ihn braucht, mag ihn versorgen. 
2. Der Vater stirbt. Der ältste muß den Esel wohl am ersten 
haben. Von früh bis in die Nacht läßt er den Schimmel traben.
	        
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