— 22 —
bald wieder zusammenfließen. Die häufigen Überschwemmungen
haben hier gute Wiesen geschaffen, besonders im Artlande,
zwischen Bersenbrück und Quakenbrück. Am linken Ufer des Flusses
läuft die Bahn von Osnabrück nach Oldenburg.
Als erster Ort im Tieflande ist zu nennen das Weichbild
(Flecken) Bramsche. Es liegt links an der Hase in fruchtbarer
Gegend, ist Station und hat viele Fabriken. Eine Stunde weiter
nördlich haben wir rechts das hübsch gelegene Malgarten, ein
ehemaliges Kloster, jetzt Sitz eines Amtsgerichts. Die Gegend ist
gut bebaut. Rechts und besonders links liegen den Fluß entlang
zahlreiche Höfe. Weiter stromabwärts kommt das Dorf und Stift
Bersenbrück. Es liegt am linken Haseufer, ist Bahnstation und
Kreissitz. Kurz vor Quakenbrück, zwischen Bahn und Fluß, liegt
inmitten schöner Wiesen das kleine Dorf Badbergen.
Tie Stadt Quaken brück ist von fruchtbaren Äckern und
Wiesen umgeben und hat außerdem lebhaften Handel, der in frühe-
ren Jahrhunderten sehr bedeutend war. Die Hase fließt in mehreren
Armen durch den Ort, der noch manche altertümliche Bauten auf-
weist, z. B. die von einem Kirchhofe hübsch umgebene Protestautische
Kirche. Es befindet sich dort ein Realgymnasium und eine Acker-
bauschule.
2. Von Quakenbrück bis Meppen.
Bald hinter Quakenbrück tritt die Hase ins Oldenburgische
eiu. Hier wird sie durch die Höhen des Hümmlings aufgehalten
und biegt nach Westen um. Moor uud Sanddünen treten von
jetzt an vielfach an ihren Ufern auf. Bald hinter dem olden-
burgischen Orte Löningen verläßt sie das Großherzogtum und
kommt wieder auf Osnabrücker Gebiet. Von links nimmt fie den
„großen Kanal" auf, der von Quakenbrück her das überflüssige
Wasser ableitet. Bei Herzlake, einem sehr alten Orte auf dem
rechten Ufer, beginnt die Meppener Kreisbahn, welche über Hase-
lünne nach Meppen geht. Die Bewohner von 5) a s e l ü n n e treiben
außer Landwirtschaft auch mancherlei Gewerbe. Vor allem be-
deutend sind die dortigen Brennereien. Als letzter Ort ist das
Dörfchen Bokeloh zu nennen, eine der ältesten Ansiedlnngen im
ganzen Emslande.
3. Das Land zwischen Hase und Ems.
Auch dieser Teil unseres Regierungsbezirkes ist fast wie ein
Viereck geformt. Tie Bahn von Quakenbrück nach Rheine teilt
es in 2 Dreiecke. Von diesen ist das südöstliche von Sandrücken
und Hügeln durchzogen, während das andere sast ganz eben ist. Nur
einige niedrige Sandrücken reichen hier bis an die Ems. Zwei
Berggruppen sind besonders zu merken. Die eine liegt im Süd-
osten, westlich von Bramsche. Es ist der Gehn, ein bewaldeter
Rücken, um den nördlich und südlich eine Chaussee nach U f f e l n
führt. Der zweite Bergrücken fängt bei Uffeln an und zieht fich
lang hin bis nach Fürstenau und Berge. Sein höchster Punkt