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Unterhalb Holzminden hat sich in einer Laufstrecke von 30 km
Länge die Weser in zahlreichen Windungen ihren Weg durch den Muschel-
kalk gegraben. In diesem schmalen Durchbruchstale springen bald links,
bald rechts efeuumrankte Felsen in den Fluß vor, die uicht einmal
einer Straße neben dem Flusse Raum ließen. Steingeröll hat den Strom
stark eingezwängt, uud zornig rollen die Wellen über das harte Gestein.
Der Glanzpunkt in dieser Flußgasse zwischen Polle nnd Bodenwerder
ist die Teuselsmühle. An halbkreisförmiger Krümmung steht eine Reihe
wundersamer Felszacken am linken Stromufer. Aus den Felssteinen
hervor brechen starke Quellen, deren Wasser in die Weser stürzt. Eben
solch schäumender Gießbach treibt eine klappernde Mühle, die wie ein
Schwalbennest am Felsen hängt; das ist die Teufelsmühle.
Von Bodenwerder ab bis zum Eintritte des Fluffes iu das Flach-
laud bei Minden erweitert sich das Flußtal zu einer weiten Mulde, in
der der fette Schlamm in einer Breite von mehreren Kilometern das
feste Gestein überdeckt.
Ans der rechten Talseite
sieht man die viel be-
suchten Höhen des Sün-
tels nnd der Weserkette
(S. 14), die sich im Bogen
nach Westen ziehen. Aus
dieser Strecke liegen die
kleinen hessischen Städt-
chen Oldendorf nnd
Rinteln. Durch die
merkwürdige Bergspalte
der Porta tritt die Weser
dann in die Ebene. Zu-
vor nhumt sie die vom
Teutoburger Walde kom-
mende Werre auf. Eiu
besonderer Anziehnngs-
punkt in diesem Talbecken
ist die alte Rattensänger-
stadt Hameln.
Hameln liegt am rechten
Flußufer, an einem Platze,
wo das Haupttal recht ver-
engt ist und von Westen und
Osten kleine Nebentäler ein-
münden. Felsenriffe, die
den Fluß durchsetzeu, uud
eine Insel erleichterten die
Anlage einer Brücke. Von
besonderer Schönheit ist
m W .. , , Hamelns Umgebung durch
Rattenfangerhaus in Hameln. ^