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IV. Kapitel: I. Das Küstengebiet 
Ortslage um eine knappe Wegstunde entfernten TNittelmeerküste. 
Ekron, Asdod und Askalon sind neben den bereits angeführten 
Städten weitere Ortschaften des „Unterlandes", die in den Erzäh- 
lungen des Alten Testamentes mehrfach Erwähnung finden. 
Der als Ebene Saron bezeichnete Teil des Aüstengebietes war 
in älterer Zeit von kanaanitischen Stämmen bewohnt, die mit den 
nördlich des Aarmel sitzenden Phöniziern verwandt waren, während 
die Sephela seit altersher den Philistern gehörte, jenen jahrhunderte- 
langen Bedrängern des israelitischen Staates, deren Herrschaft erst 
die großen Aönige Saul und David zu brechen vermochten. Die 
Herkunft dieses Volkes ist ungewiß. Nach Ausgrabungen zu schlie- 
ßen, scheinen sie von Westen aus der ägäischen Inselwelt und von 
Areta sAaphtor im A. T.) eingedrungen und nach Unterwerfung 
der als Urbevölkerung anzusehenden Aviter soder Avim) im Lande 
seßhaft geworden zu sein. Auch die Philister standen ganz wie die 
Aanaaniter kulturell fchon weit über den einwandernden israelitischen 
Nomaden. Sie besaßen bereits einen festen Staatsverband, gebildet 
aus fünf Teilfürstentümern Asdod, Askalon, Ekron, Gaza und 
Gath, der „Aönigsstadt", dem Sitz der Zentralregierung, und unter- 
hielten einen lebhaften Handelsverkehr sowohl nach Osten in das 
Hochland hinauf, als auch dank der Lage ihres Gebietes als Durch- 
gangsland nach Ägypten und den Euphrat- und Tigrisländern, 
hierdurch gerieten sie ganz von selbst in stete kriegerische Berührung 
mit den das Hinterland besetzenden Stämmen Iuda und Dan. Der 
erstere hatte allerdings in seinem schwer zugänglichen Bergland 
einen guten Halt und Schutz vor der höheren, durch Streitwagen 
und schwere Rüstungen unterstützten Kriegskunst der Aüstenbewohner, 
so daß er sich trotz fortwährender bis in die spätere Aönigszeit 
hinein dauernder Kämpfe in seinem Gebiete behaupten konnte. Der 
Stamm Dan jedoch, der den Haupthandelsweg nach Nordosten ver- 
legte, mußte seine zwischen dem Tal Aana und Ekron erwählten 
Sitze wieder verlassen, um sich schließlich nach langer Wanderung 
im ^)ordanquellgebiet niederzulassen. Aus jeden Fall beschränkten 
aber die -Philister die Israeliten lange Zeit durchaus auf das Berg- 
land, fo daß diese erst unter David und Salomo in der nördlichen 
Ebene Saron, also in kanaanitischem Gebiet, bis an die Aüste vor- 
zudringen vermochten, wo die Hafenstadt Dor den Ausgangspunkt 
der bis nach Spanien (Tharsis) gerichteten Handelsfahrten Salomos 
bildete. Die südlichen Küstenstriche verblieben noch bis zu den 
Aämpsen der Makkabäer (J65 v. Chr.) in den Händen der Philister. 
Nachdem deren Land ganz wie die nördlich davon gelegenen Gebiete 
der Küstenebene eine Zeitlang den verschiedenen Beherrschern von 
Vorderasien Untertan gewesen war, bildete es unter römischer Ober- 
Hoheit zusammen mit der Ebene Saron einen Teil der dem Land- 
pfleger Pontius -Pilatus unterstellten Landschaften Samaria, ^udäa 
und Idumäa.
	        
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