Full text: Führer bei dem Unterrichte in der Heimatkunde

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Methodische Erörterungen über den Unterricht in der Heimatkunde. 
1. Förderung der allgemeinen Unterrichtsziele. 
Die Förderung der allgemeinen Unterrichtsziele liegt besonders 
in den anregenden Momenten unseres Unterrichts in der Heimatkunde be- 
gründet. Er ist ein lebensvoller Unterricht, der die erdkundlichen Gegen- 
stände im klaren Lichte der Wirklichkeit erscheinen läßt, der neben dem 
Praktischen und Nützlichen auch das Anziehende und Schöne in den 
Vordergrund des Unterrichts stellt, der das gleiche Interesse bei den 
Schülern weckt, wie es der Lehrer bekundet. Ein srischer Geist herrscht 
im Unterrichte, rege Thätigkeit und Wetteifer im Lernen verbinden 
die Schüler untereinander und lohnen den Lehrer sür Fleiß und Mühe. 
Nicht zu unterschätzen sind solche Erfolge des Unterrichts in der Heimatkunde 
gegenüber den erdkundlichen Früchten desselben. Wenn der Unterricht die 
Aufmerksamkeit der Schüler gewinnt, ihren Lerneifer weckt und ihnen 
Lust und Liebe zur Thätigkeit iu der Schule einflößt, so ist Wichtiges 
erreicht uud auch eine bedeutungsvolle Ausgabe der Schule fürs Leben 
gelöst. 
3. Die Berührung des Unterrichts in der Heimatkunde 
mit anderen Fächern. 
Auch die Rücksichtnahme auf andere Unterrichtsfächer tritt in dem 
Verfahren hervor, das wir im heimatkundlichen Unterrichte einschlagen. Die 
Fächer, mit denen eine Berührung stattfindet, deren Ziele gefördert werden, 
sind außer den Hauptfächern noch Zeichnen, Naturgeschichte uud Geschichte. 
Wie alle Realieu von den Hauptfächern vornehmlich den Zielen des 
deutschen Unterrichts dienen, so gewinnt letzterer auch vom Unterrichte in 
der Heimatkunde am meisten. Indem die Schüler die erdkundlichen Namen 
schreiben, um sich die oft»schwierige Schreibweise derselben einzuprägen, üben 
dieselben sich im Rechtschreiben, indem sie den erdkundlichen Stoff mündlich 
an der Skizze oder Karte wiederholen oder schriftlich in Forni von kleinen 
Aufsätzen wiedergeben, wächst durch die fortwährende Übung ihre Gewandt- 
heit im mündlichen und schriftgemäßen Gedankenausdruck, und indem 
der Lehrer zur Belebung des Unterrichts passende Lesestücke zum kursorischen 
Lesen bestimmt, werden die Ziele des Leseunterrichts gefördert. 
Von einem besondern Nutzen sür den Religionsunterricht kann man 
dagegen kaum sprechen. Doch sindet immerhin eine Berührung mit demselben 
statt, wenn z. B. der Lehrer von den schönsten Gotteshäusern, den maje- 
Müschen Domen, erzählt und sie als die herrlichste Zierde der Heimat 
schildert. Auch liegt in mancher schönen Sage, welche er im Unterricht ge-
	        
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