Die Arbeiten im Felde. 
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Eine Übersicht über die geologische Literatur und besonders die geologischen 
karten findet man in der „Einführung in die Beschäftigung mit der Geologie. 
Ein Wegweiser für Freunde der geologischen Wissenschaft und der Heimats- 
künde" von Dr. A. Berg, Verlag von Gustav Fischer in Jena, 1909. Dort, 
wo keine geologischen karten erschienen sind, kann man sich zur Orientierung 
mit der Generalstabskarte oder noch besser mit dem Meßtischblatt begnügen. 
Man wird dann bestrebt sein, die geologischen Formationen festzustellen und 
in seine Starte einzutragen. 
Die nachfolgenden Übungen und Aufgaben denkt sich der Verfasser in 
der Reihenfolge, wie sie notwendig sind, um in einem engbegrenzten Ee- 
biete sich einen geologischen Überblick zu verschaffen. 
1. Aufgabe: Suche an Hand der Karte alle Bacheinschnitte. Schluchten, steilen 
Böschungen, Täler, Berge (natürliche Aufschlüsse) sowie Gruben, Stein- 
brüche, Bahneinschnitte (künstliche Aufschlüsse) auf? verzeichne die noch 
nicht in der Karte vermerkten Aufschlüsse auf der Karte. 
Bei dieser Gelegenheit erhält man zunächst einen guten Überblick über 
die Topographie der Gegend, man lernt die Gegend genauer kennen, so 
daß man auch ohne Karte später Untersuchungen machen kann. Im Notiz- 
buch kann man bei den natürlichen Aufschlüssen ihre Lage zur Himmels- 
richtung angeben, den Lauf der Bäche und Flüsse vermerken, die 
Kammlinie des Gebirgszuges ihrer allgemeinen Richtung nach an- 
geben. Man wird ferner angeben: die Richtung der Abdachung der Land- 
schaft, die Zugehörigkeit zu einem Flußgebiete, die besondere Lage inner- 
halb einer größeren Landschaft. 
2. Aufgabe: Suche einen möglichst großen und tiefen Steinbruch und zeichne 
ein Bild von ihm. 
Gib die Reihenfolge der Erdschichten von der Schuttdecke nach der Tiefe an; 
miß die Mächtigkeit der Schuttdecke 
(siehe Aufgabe 3) und der andern Ee- 
steinsschichten. 
3. Aufgabe: Bestimme die Stärke (Mäch- 
tigkeit) einer Gesteinsschicht. 
Man unterscheidet zwei Fälle: 
1. die Schicht ist horizontal ge- 
lagert, 
2. die Schicht ist geneigt. 
Ist die Schicht horizontal (schwe- 
bend), so wird durch ein mit Bleikugel 
versehenes Lot die vertikale Richtung 
hergestellt und auf ihr die Stärke 
(Mächtigkeit) der Schicht gemessen 
(Fig. 46). Fig. 46
	        
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