— 48 -
Naturlebens erfreut. Ueberall durchdringen sich Berg und Thal, Ebe-
neu und Becken. Nirgends bedecken düstere Kiefernwälder größere
Strecken. Nach alleu Seiten hin breitet sich fruchtbares Acker-
und Wieseuland aus. Obst- uud Blumeugärteu schmücken die Flur.
In deu Weinbergen rötet sich die Traube, und die Walluuß reift
am sonnigen Hange. Helle Häuschen blicken freundlich aus dem
Grün der Bäume, flauere Dörfer nnd Städte sammeln uud
schützen das muntere Leben der Bewohner vou Berg uud Thal.
Das Stufeuland ist in seiner südlichen Lage uud Natur
eiu Park Deutschlands geworden, der Auge uud Herz
erfreut. Zusammeufassuu g.
5. Welches Leben briugt der Neckar iu dieses Stufeuland?
Am schönsten prägt sich die freundliche Natur des Stufenlaudes
im Thalc des Neckarstusses ans. Dieser entspringt an der Stelle,
wo sich Jnra und Schwarzwald verketten, ans demselben Moore,
von dem auch jenseits Wasser nach der Douan fließen. In einem
tief eingeschnittenen Thale begleitet er zunächst deu Jura als eiu
wildschäumendes Wasser. Bei Eßlingen nötigen ihn vorsprin-
gende Berge, nach Norden sich zu wenden nnd in dieser Richtnng
erst die Stufe des Keupers und später die des Muschelkalkes zu
durchbrechen. Bei Heilbronn weisen ihm hervortreteude Höhen
des letzteren wiederum deu Weg nach Westen an, der ihn durch
eiu Grauitthal des Odeuwaldes bei Heidelberg znletzt in die
lachende Ebene des Rheinstroms führt. Diesem wendet er bei
Mannheim seine frischen Wasser zn, die auf einem Laufe von
36 Meilen (357 km) selbst für Dampfer tragfähig geworden sind.
Denn nachdem der Neckar schon in seinem nordöstlich gerichteten
Oberlanfe einige starke Jurabäche empfangen hat, nimmt er beson-
ders in dem nördlich gewendeten mittleren Lanfstück von links nnd
rechts her eilige Znflüsse auf. Unter ihnen verdienen besonders
die Kocher uud die Jagst gemerkt zu werden, zwei mnntere Jnra-
slüsse, die ebenfalls die mittleren Bodenstnfen durchbreche», und
deren Name und gewundener Lauf zur Genüge ausdrückt, daß der
Neckar, der ja selbst eiu froher und frischer Geselle ist, in ihnen
zwei schuellschäumeude Geuosseu gefunden hat. Bon den Berg-
kegeln her, die seine Ufer in größerer Ferue umsäumen, wiukeu
ihm die Burgen alter Ritter- und Fürsteugeschlechter zu. Auf deu
Felseuköpfeu feiner Uferhöhen steht manche Kapelle nnd schant still
ins Thal hinab. An den sonnigen Geländen blicken Winzerhänschen