Full text: Landeskunde des deutschen Reiches

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nicht so, wie der Bauer der Vorderpfalz, auf verständige und 
sorgliche Ausuützuug vou Bodeu und Dünger bedacht. So tritt 
uns auch die Hardt — wie der Wasgan — in drei landschaftlich 
verschiedenen Seiten entgegen: in der Mitte der Wald- und 
burgenreiche Bergzug der eigentlichen Hardt (= Waldberg), 
im Osten die wein-, Weizen-, mais- und tabakreiche 
Vorderpfalz und im Westeu die hügelige Hiuterpfalz mit 
ihrem frischen Feld- und Wiesenlande. Zusammenfassung. 
4. Welches ist das nördliche Gebirgsglied der westlichen 
Raudstufe? Nördlich vou der Seuke bei Kaiserslautern erhebt sich 
der Boden noch einmal zu Berg- und Hügelgruppen, die südwestlich 
bis znr Saar und westlich bis zur Nahe reichen. Es ist das 
nördliche Pfälzer Bcrgland, das im Donnersberge (680 m) 
am höchsten gipfelt. Mit breitem Fnße steigt dieser ans ebenen 
Gefilden, trägt fette Wiesen und Getreidefelder an den Seiten, 
aber magere Weiden auf feiner weiteu Plattform. Hier ragen die 
Steinblöcke der Köuigshöhe auf, au denen fränkische Könige der 
Sage nach Gericht gehalten haben. Nach der Nahe zu siud die 
Berge der Nordpfalz uoch mit Laubwald bedeckt, in dem der Ran- 
und Rheingraf einst ins Jagdhorn stieß, als er den edlen Dam- 
Hirsch jagte. Im Thale der Nahe selbst tritt dann ein dnnkles 
Felsgestein zn Tage, das emsig gebrochen nnd als Pflasterstein 
selbst bis Paris versendet wird. In ihm ist anch der Achat ein¬ 
gesprengt, ein bnnter Halbedelstein, der in den Schleifereien des 
Thales Form nnd Farbe des Schmncksteines erhält. Höher aber 
als dieser Zierstein werden die Steinkohlen geschützt, die in gegen 
200 Flözen in einer Tiefe bis zn 600 m bei Saarbrücken in 
einem großen Becken liegen. Eine üppige Pflanzenwelt hatte sich 
in vordenklichen Zeiten in diesem Becken angesiedelt. Aber im 
fortwährenden Wechsel von Werden nnd Vergehen wurden die 
grünen Schichten immer nnd immer wieder von Geröllmassen der 
Rheinznflüfse überdeckt. So ist das Becken nicht bloß ein Grab 
für frühere Pflanzengeschlechter der Erde, sondern zngleich anch für 
die Gesteinsschichten geworden, ans denen sich früher das Rhein- 
thal znsammensetzte. In zahlreichen Schächten steigen nun die 
Berglente hinab, um die Kohlenschätze zn heben, deren jährlicher 
Ertrag auf 40 Mill. Mark geschätzt wird. Da eiues der unter- 
irdischen Kohlenflöze (bei Duttweiler) in Brand geraten ist, so 
treffen wir neben den dnnklen Schächten hier einen Berg an, der
	        
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