SU Erstes Kapitel.
Inseln Nordstrand, Pellworm und die Halligen, Darin: Husum, Kreisstadt und
Bahnstation an der Husumer Au und am Rande der Marsch, 6268 Einwohner.
Gymnasium mit Realprogymnasium, Eisengießerei, Hafen, Viehhandel (Ausfuhr);
Dampfschiffahrt nach den nordfriesischen Inseln, (Mehrfache Verheerungen durch
Sturmfluten.) In dem benachbarten Wattenmeere die schleswigschen Austernbänke
(jetzt geschont), — Bredstedt, großer Flecken in der Nähe der Marsch (2212 Ein-
tvohner), Viehzucht, Viehhandel; kleiner Hafen. — An der Küste liegen verschiedene
„Köge". — Nvrdstrand, Pelworm und die 13 Halligen sind die Reste der ehe-
maligen großen Insel Nordstrand, welche durch große Fluten zwischen dem 14, und
17. Jahrhundert zu Grunde gegangen ist. Nordstrand und Pellworm haben
fruchtbaren Marschboden und sind jetzt durch große Deiche geschützt; erstere Insel mit
2370 Einwohnern (worunter 300 Katholiken), letztere mit 2061 Einwohnern. Die
Halligen sind kleine uneingedeichte Inseln, die° höheren Stellen der bei der Ebbe
hervortretenden Watten; sie haben gute Viehweiden, sind aber bei Sturmfluten sehr
gefährdet. Tic Wohnungen der Bevölkerung, die aus mutigen Seefahrern besteht,
liegen auf Warfen (erhabenen Punkten); Viehzucht und Sammeln von Muscheln.
Bewohnt sind unter andern Hooge, Nordmarsch, Gröde, Oland,
Nordöstlich vom vorigen der Landkreis Flensburg, zu beideu Seiten des Flens-
burger Busens, besonders aber im Süden desselben; der Boden ist in den östlichen
Teilen meist sehr fruchtbar; in den südwestlichen hingegen finden sich Moore nnd
Heiden. Darin; Flensburg, selbständige Stadt und Bahnstation im Hintergründe
des schönen Flensburger Busens, hufeisenförmig gebaut, 33313 Eimvohner. Land-
nnd Schwurgericht, Landraisamt des Landkreises; Hauptsteueramt, Gymnasium mit
Realgymnasium, Seemannshanpt- und Schiffahrtsschule, Landwirtschaftsschule; viele
milde Stiftungen; lebhafte Industrie (Fabrikation von Tuch und Wollwaren, Walte,
Tabak und Zigarren, Papier, Glas; Ölen, anch aus Palmkernen; Seife, Tapeten,
Zündwaren, Preßhefe, Essig, Zement und Thonwaren; zahlreiche Ziegeleien;
Eisengießerei und Maschinenbau; Bierbrauerei und Brennerei; bedeutender Schiff-
bau :e.); vortrefflicher uud geschützter Hafen; Reederei (46 Seeschiffe, worunter einige
20 Dampfer); bedeutender Seeverkehr; reger Fischereibetrieb und Pferdemarkt, Reichs-
bankstelle, Kreditverein uud Handelskammer. Zu der Stadt gehören jetzt mehrere
benachbarte Dörfer (Duberg, Fischerhof, St. Jürgen je.). Alte Stadt (schon 1284
Stadtrechtej. — Im Landkreise Flensburg; Krusau, in der Nähe des Flensburger
Busens, Messingwerk, — Südlich von der Flensburger Bucht, iu der fruchtbaren
Landschaft Angeln, Översee, an der oberen Treene, Dorf; Sieg über die Dänen
(1864). — Glücksburg, Flecken in schöner Lage, am Flensburger Busen; großes
Schloß (ehemals hier Benediktinerktoster); Seebad, Obst- und Gemüsebau, lange
Residenz der Herzöge von Schleswig-Holstein-Glücksburg (1662—l778).
Nordöstlich vom vorigen der Kreis Z'onderburg; derselbe besteht aus der Insel
Alfen uud der gegenüber liegenden Halbinsel Snndcwitt; die Insel ist sehr fruchtbar
und wohlangebaut, auch im Besitze schöner Laubwälder und Obstpflanzungen; die
Bevölkerung meist dänisch. Auf der Insel; Sonderbnrg, Kreisstadt in prächtiger
Lage am Alsensunde, 5267 Einwohner. Pontonbrücke zum Festlande; Schloß, Real-
Progymnasium, Spinnerei und Weberei, Schiffbau, Eisengießerei, Dampfmühlen;
guter Hafen, Seebad, Dampfschiffahrt (nach Kiel, Flensburg ?e.; l886 gingen 624
beladene Schiffe mit 38077 Tonnen ein und 466 beladene Schiffe mit 30720 Tonnen
aus); siegreicher Übergang der Preußen (am 29. Juni 1864); früher Bollwerk der
Dänen. — Nordöstlich Augustenburg, Flecken an der Bucht gleichen Namens;
Schloß (1770—76 erbaut; ehemals Residenz der Herzöge von Schleswig-Holstein-
Sonderburg-Augustenburg); Lehrerinnenseminar. — Im Norden der Insel der Flecken
Norbnrg; ehemals sehr feste Burg (Ruine). — Auf der Halbinsel Sundewitt: In
der Mitte das Dorf Broacker (Viehmärkte). An dem schmalen Eckensund (Ab-
zweigung des Flensburger Busens) das Dorf gleichen Namens (Ziegeleien). Sonder-
bürg gegenüber das Dorf Düppel. Dabei ehemals die starken „Düppeler Schanzen",
viel umkämpft (Treffen am 28. Mai 1848; von Bayern und Sachsen erstürmt am
13. April 1849, von den Preußen am 18. April 1864). — Sandberg am Alsen¬
sunde ist Hauptort der Grafschaft Reventlow-Sandberg.
Nördlich vom Kreise Flensburg der Kreis Äpenrade; an dem Apenrader Busen
uud von diesem südwärts bis zu dem Busen von Flensburg; im Westen reich an