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Mecklenburg, und fließt in die Sude, die sich bei Boizenburg
in die Elbe ergießt. Von der linken Seite empfängt die
Elbe bei Neu - Darchau, wo die Elbberge endigen, den
Kateminer Bach, der in der Göhrde entspringt. Dort ent-
steht auch die nach Westen fließende Neeze, die bei Thomas-
bürg in den Landkreis Lüneburg tritt und unterhalb Bardowik
in die Ilmenau mündet.
Der Flecken Bleck;de, an der Elbe gelegen, hat mit
dem Vorort Kleinburg und den angrenzenden Dörfern
Vor-Bleckede, Wendisch-Bleckede und Wendisch-
Thune 2500 Einwohner. Der Flecken selbst ist gut gebaut.
Die erste Anlage war eine Burg, die der große Welsensürst
Heinrich der Löwe hier zum Schutze gegen die Wenden er-
baute. Bei der Germanisierung wurden die eingeborenen
Wenden in die Dörfer Wendisch-Bleckede und Wendisch-Thune
verwiesen. Heinrichs des Löwen Sohn ließ als Ersatz sür
das von seinem Vater zerstörte Bardomik an der Elbe eine
neue Stadt unter dem stolzen Namen Löwenstadt anlegen
und ihr viele Freiheiten zusichern. Als er aber plötzlich starb,
kam der Plan nicht zur Ausführung. Noch erinnert Mauer-
werk an die „Löwenstadt."
Im südlichen Teil des Kreises, an der Eisenbahn
Wittenberge-Lüneburg, liegt der Flecken Dahlenburg.
Seit der neuen Kreiseinteilung gehört auch das Amt
Neuhaus zum Kreise Bleckede. Der Flecken Neuhaus
liegt am Rande der Marsch auf sandigem Boden. Das
„Neue Haus" war ein Schloß an der „alten" Krainke, in
dem Herzoge von Lauenburg bis 1689 residierten. Der
Flecken selbst, die sog. Vorburg, entstand später. Das Schloß
ward um 1700 abgebrochen. Noch sind die Ringmauern
und die „katholische" Kirche auf dem hohen Wall erhalten.
Ein unterirdischer Gang, der jetzt nur noch auf eine kurze
Strecke zugänglich ist, diente wahrscheinlich den Rittern von
Scharfenberg (um 1350) bei ihren Räubereien als Schlupf-
Winkel. Als 1815 das Herzogtum Lauenburg von Hannover
an Preußen und 1816 von diesem an Dänemark abgetreten
ward, blieb das Amt Neuhaus bei Lüneburg.