68 Alte G eschichte.
Triumvirat's, blieben in den ersten Jahren, wo Cäsar in Gallien war.
nnt diesem m Verbindung. Im Jahre 55 aber ging Crassus als Statt-
Halter nach Synen und fiel dort (53) im Kampfe gegen die Parther i).
Pompejus aber, der das im Jahre 55 ihm zugetheilte Spanien durch seine
Unterbeamten verwalten ließ, übte von da an in Rom eine unbeschränkte
Macht. In Folge dessen lockerten sich die Banden der Freundschaft zwi-
schen Cäsar und Pompejus immer mehr, besonders da auch Julia, die
Tochter Cäsar's, welche mit Pompejus vermählt war, (54) gestorben war
und Pompejus immer offner nach der Alleinherrschaft strebte. Endlich
bewirkte der auf Cäsar's Kriegsruhm neidische Pompejus, daß der Senat
im .Jahre 49 den Befehl an Cäsar ergehen ließ, sein Heer zu entlassen.
Cäsar war mit seinen Legionen an der Südgrenze seiner Provinz, als er
diese Anordnung erhielt. Gehorchte er, so war seine Macht dahin, ge-
horchte er nicht, so sah er blutigen Krieg mit Pompejus vor Augen. Er
entschied sich für das Letztere. „Der Würfel ist gefallen!" (aleajaeta est)
rief Cäsar an der Spitze seiner treuergebenen Krieger, drückte seinem Roß
die Sporen in die Seiten und sprengte über den Rubikon *)
2. Bürger- 4. Der Würfel war gefallen und der Bürgerkrieg 2) zerrüttete
Ä Jahre lang die Länder des römischen Reiches. Verwirrung und Schrecken
' entstand in Rom aus die Nachricht: „Cäsar kommt!, Alles suchte Rath
^äsar in und Hilfe bei Pompejus; aber dieser war auf nichts gerüstet. Sorglos
Rom 49. hatte er das Unwetter heranziehen lassen und mit Selbstvertrauen geprahlt,
„er brauche nur mit dem Fuße aus den Boden zu stampfen und ganze
Heere würden zum Vorschein kommen." Wohl rief man ihm jetzt spöttisch
zu: „wo sind denn deine Armeen? stampfe doch!" Pompejus mit zwei-
hundert vom Senat und seinen übrigen Freunden floh nach dem adriati-
schen Meere und rettete sich über das Meer nach Griechenland. Italien
unterwarf sich dem Cäsar und er zog als Sieger in Rom ein.
Eäsar in An der Spitze seines Heeres begab er sich von Rom durch Oberitalien
Spanien, und Gallien nach Spanien, dem Lande, das Pompejus vom Staate
als Provinz empfangen hatte, und wo dessen Legionen standen. „Erst,"
sprach Cäsar, „will ich ein Heer ohne Führer schlagen, dann zum Führer
ohne Heer mich wenden." Cäsar schlug das Heer und schon im August
49 war Spanien unterworfen und zum zweiten Mal kehrte Cäsar nach
Rom zurück. Bis zum Anfang des Jahres 48 rüstete er sich zum Ent-
scheidungskampfe gegen Pompejus. Dieser hatte unterdessen Heer und
Flotte gesammelt: 50,000 Mann lagerten in Macedonien und 500 Schiffe
füllten die östlichen Häfen des adriatifchen Meeres. Cäsar landete mit
23,000 Mann. Im Sommer des Jahres 48 kam es zur Schlacht bei
Pharsalus Pharsalus *). Cäsar siegte und in wilder Flucht zerstreute sich das
48* Heer des Pompejus.
Pompejus floh über das Meer nach Aegypten, um bei dem König
dieses Landes eine Zuflucht zu suchen. Glücklich gelangte er in die Nähe
*) Die Parther wohnten jenseits des Euphrat in der Gegend des kaspischen
Meeres. — Der Rubikon, ein kleines Flüßchen, das in das adriatische Meer mün-
bet unb in ber römischen Zeit die Grenze zwischen ber gallischen Provinz unb bem
eigentlichen Italien Bilbete. — Pharsalus, Stabt in Thessalien.
2) Der Krieg Cäsar's gegen Pompejus ist ber zw eite Burgerkr i eg: 49—45.