Cameron: Im Reiche Urua. König Kasongy. 3 
Angst, als fürchtete er, die schreckliche Gottheit sei ihm schon aus den 
Fersen und werde ihn im nächsten Augenblick fortschleppen. Kein Zweifel 
also, die Eingeborenen haben vor diesem ihrem großen Götzen eine so 
heilige Scheu, daß sie den Namen Knngwe a Banza nicht ohne Furcht 
und Zittern über ihre Lippen bringen. 
In der Tracht und der Tättowieruug unterscheiden sie sich kaum von 
den ostlich wohnenden Waguha, nur der Kopfputz ist ein anderer; die 
meisten ziehen nämlich all ihr Haar von der Stirn nach rückwärts und 
binden es hinten in einen ganz sonderbar geformten, weit abstehenden 
Knoten zusammen, der dem Henkel eines Napfes nicht unähnlich ist 
Eingeborene von Urua. 
Die Männer tragen auch eine sonderbar gesonnte Kopfbedeckung, 
zuweilen verziert mit einem Federbnsch aus den roten Schwanzfedern 
des grauen Papageis. Größe nnd Form des Federbusches sind je nach 
dem Range des Mannes verschieden. Als Schurz verwenden sie ein 
Stück Tierhaut, uud zwar legen die Männer aus demselben Geschlecht 
oder derselben Familie die Haut von demselben sie kennzeichnenden Tiere 
an, wenn sie vor dem Häuptling erscheinen. 
Die Ceremonien bei der Bestattung eines Häuptlings von Urua 
haben an Abscheulichkeit wohl nicht ihresgleichen. 
Man leitet nämlich den Laus eines Flusses ab, gräbt eine breite 
und tiefe Grube in sein Bett und bedeckt deren Boden mit lebenden 
Frauen. An dem einen Ende kauert eine Frau auf ihre Hände und 
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