318 Asien.
richten, bis ich es besser machen kann. Gestern früh ging die Sonne
nach der noch richtig gehenden Uhr um 6 Uhr 40 Mimten auf.
Unser halber Tagesmarsch betrug etwa 5 Meilen. Wir verloren
etwas Zeit durch den Übergang nach dem andern Flußufer, auf dem wir
viele Fuchsfallen gesehen hatten. Auch die Fußspuren eines Mannes
zeigten sich hier im Schnee; sie führten nach Süden, und wir folgten
ihnen, bis sie zum Ufer und auf die westliche Seite des Flusses hinüber-
gingen. Hier mußten wir wieder umkehren; denn der Fluß war stellen-
weise offen, und so konnten wir die Fußspur nicht direkt verfolgen. Eine
der vielen lästigen Sandbänke, an denen der Fluß reich ist, zwang uns
nun auch noch zu eiuem weiten Umwege nach Osten; wir beeilten uns,
wieder auf das westliche Ufer hinüberzukommen, und erreichten dasselbe
um 11 Uhr 50 Minuten zur Mittagsrast — unsere letzten vier Vier-
zehntelpsnnd Pemmikan wurden verabfolgt. Um 1 Uhr 40 Minuten
machten wir uns wieder auf den Weg und gingen tapfer vorwärts bis
um 2 Uhr 20 Minuten. Schon als wir uus noch auf der andern
Seite des Flusses befanden, hatte Alexia eine Hütte zu feheu geglaubt;
jetzt, während der Mittagsrast, sagte er, er sähe eine zweite. Ich hatte
unter diesen Umständen keinen größern Wunsch, als möglichst schnell
hinzukommen. Nach Alexias Angabe lag sie auf dem linken Ufer des
Flnffes, auf deffeu rechtem (von Norden aus geseheu) wir uns jetzt wie-
der befanden; wir hatten aber 1—2 Meilen weit guten Weg auf eiuer
Sandbank, bis wir, nach links umbiegend, quer über den Flnß gehen
konnten. Um 2 Uhr 20 Minuten machten wir hier Halt, und Alexia er-
stieg das hohe Ufer, um sich nochmals über die Lage zu vergewissern.
Er kam mit der Meldung wieder, daß er jetzt auch uoch eine zweite Hütte
gesehen habe, die etwa 1 % Meile vom Ufer landeinwärts liege; die an-
dere, die er zuerst gesehen, lag ungefähr in derselben Entfernung nach
Süden am Rande des steilen Ufers. Mit Rücksicht auf deu beschwer-
lichen Schlittentransport unseres Kranken über das unebene Terrain ent-
schied ich mich für die Hütte am Ufer, die wir, wenn wir auf dem Eise
gingen, in einem Drittel der Zeit erreichen konnten. Nindermann, der
auch auf den Hügel stieg, erkannte in dem landeinwärts belegenen Gegen-
stände mit größter Bestimmtheit eine Hütte — war seiner Sache bei dem
zweiten, am Ufer liegenden, nicht so sicher. Alexia blieb aber fest bei
seiner Behauptung, und da ich selber nicht sehr gut sehe, hielt ich seine
Augen leider für die besseren uud gab Befehl, am Fluffe entlang nach
Süden vorzugehen. Wir traten den Marsch an, von Nindermann und
Alexia geführt, und hatten ungefähr eine Meile zurückgelegt, als das Eis
unter mir krachte und ich bis an die Schultern eiufank, ehe mein Tor-
nister mich wieder emporhob. Während ich mich hinausarbeitete, brach
Görtz schon wieder etwa 50 Meter hinter mir bis an den Hals ein, und