Königsberg als Universität. 471
Neben ihm sind die innig mit ihm befreundeten Dichter RobertRoberthin
und Heinrich Albert, zugleich einer der besten Komponisten des 17. Jahr-
Hunderts, zu nennen. Gerade der Umstand, daß die Männer dieses Dichter-
bundes zugleich Sinn für Musik hatten und viele ihrer Lieder für die Kom-
Position bestimmten, hält sie oft von der Trockenheit und Steife, welche die
Dichtungen jener Zeit meist so ungenießbar macht, fern und gibt ihnen mehr
Natürlichkeit und leichteren Fluß.
Immanuel Kant.
Zu wirklicher Bedeutung jedoch gelangte die Königsberger Universität
erst viel später durch Immanuel Kant, der, am 22. April 1724 als Sohn
eines Riemers in Königsberg geboren, dort unter großen Entbehrungen studierte
und dann von 1755—94 als akademischer Lehrer, seit 1770 als Professor der
Logik und Metaphysik wirkte und den 12. Februar 1304 starb. Welchen ge-
waltigen Einfluß dieser größte Philosoph nicht nur seiner, sondern wohl aller
Zeiten (alle späteren philosophischen Systeme beruhen auf seinen Ausstellungen,
haben wohl einzelne Gebiete klarer gestellt, geraten aber im allgemeinen um so
mehr auf Irrwege, je mehr sie sich von ihm entfernen) in den weitesten Kreifen
ausübte, kann hier natürlich nicht dargelegt werden. Besonders nachhaltig aber
hat er auf die geistige Physiognomie seiner Vaterstadt (dieser weltumfassende,
über die natürlichen und geistigen Verhältnisse auf der ganzen Erde orientierte
Geist hat sich bis auf einen Ausflug nach dem wenige Meilen entfernten Pillau
nie aus Königsberg fortgerührt) eingewirkt, und wenn man sie seitdem so ost