fullscreen: Deutsches Land (Theil 1)

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in die nordschleswigsche und südschleswigsche eingeteilt, 
die durch ein hohes, fast zwei Meilen langes Küstenland, nördlich 
von Hoher, von einander getrennt werden. Mit dem Hoyer- und 
Mögeltonder-Koeg beginnt im Süden von dieser Strecke das ein- 
gedeichte Marschland, das den südlichen Theil der Westseite des 
Herzogthums befaßt und die südschleswigsche Marsch genannt wird. 
Zu Süden der Eider wird diese Marsch an der holsteinischen West- 
seite fortgesetzt und erstreckt sich am nördlichen Ufer der Elbe hinauf 
bis Wedel. Die Marsch ist fett und üppig, zum Getreidebau wie 
zur Viehzucht auf das Schönste geeignet, doch im Herbst und 
Winter oft beschwerlich für den Verkehr. Greve. 
Die fränkische Schweiz. 
Die Gegend, welche mit einiger Anmaßung also genannt wird, 
breitet sich im nordöstlichen Franken zwischen den Städten Bay- 
reuth und Erlangen aus und wird von den Vorbergen des Fich- 
telgebirges gebildet. Sie ist schön, sehr schön, malerisch, wild, ro- 
mantisch und lieblich in reicher Abwechselung; aber sie mit der 
Schweiz zu vergleichen, oder ihr gar deren Namen zu geben, muß 
man dennoch für eine kleine Anmaßung erklären, so alt diese auch 
sein mag. Thäler von dem weichsten Wieswachs bedeckt, und 
durchströmt von krystallklaren, schäumenden kleinen Flüssen, einge- 
engt bald von schönen Waldbergen, bald von Felsen, deren Anblick 
so wild ist, als kämen sie so eben erst aus dem Kampfe der Natur 
mit dem Chaos, in ihrem Innern noch voll jener Höhlen oder 
unermeßlicher Gewölbe, worin die Urwelt ihre organischen Gebilde 
für die Forschung späterer Aeonen aufbewahrte, über dies Alles 
schwebend, hängend, auf himmelhohen Klippen ragend, Ritterburg 
an Ritterburg, Schloß an Schloß, Trümmer an Trümmer: Solches 
zusammen bildet in einem Umkreis von etwa zehn Meilen die 
fränkische Schweiz; — ein einziger See der wirklichen würde sie 
zudecken. 
Dieses kleine Gebirgsland wird begrenzt und durchschnitten 
durch die drei Flüsse: Rednitz, Wiesent und Aufseeß. Die letztere 
ergießt sich unweit Müggendorf in die Wiesent und diese wieder 
bei Dorchheim in die Rednitz. Die Gebirgsart der Felsen ist ziemlich 
im ganzen Umfange dieselbe: sie bestehr aus grauem, dichtem Kalk- 
stein, welcher jedoch nicht überall von gleichem Alter zu sein scheint.
	        
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