fullscreen: Lesebuch für die Oberklassen der Volksschulen

261. Gutenberg, der Erfinder der Buchdruckerkunst. 
261. Gutenbers, der Erfinder der Buchdruckerkunst (1450). 
Nach Biernatzky. 
Es gab schon im fuünfaelmten Jolrundert in Holland æunftige Buch 
drucker. Ne chniteten hüraere Schriflen in Holetafeln ind lhn 
diese mit Narbe oder Lampenruß. Dann legten sie einen Bogen Papier 
daraus; iberfuhren diesen mit Reiber oder Burste und erielten so Abdruclæe. 
Johann Goensfleisch, genamnt Gutenberq; ein vornelmer Mann aus Maine, 
der wegen Nreitigheiten auisανα Adel und Burgern aus dieser Stadt ver 
trieben worden, fülhrte diese Kumst weiter. Im Moster M. AMoga in Sraß 
burg mietete or sich ein. Er hatte von Jugend auf Neigung gehabt au gewerb 
licher Beschaftiqunq; und was er bisher nur aus Lebαναν belyben, das 
mußte lhn nunmehr ernũhren. Er lelirte andere, SMeine und Spiegel eu 
schleifen, und bildete eine lleine Gesellschaft, deren Mitqlieder er auoh In der 
Runst umeruwies, Buchstaben au formen. Anfangs aun pielt Gutenberq diese 
Kumst geheim; nach und nach aber teilte er sie seinen Genossen mit. Sltatt 
des Reibers wendete er eine Presse an, um die Bogen auf die Schriftlafeln 
æu druchen. Diese Drucherpresse wor gane uhnlich der, mit uwelcher die 
Mineer den Wein aus den Trauben geiinnen; aber 2um Drucken hat sie 
Gutenberꝗg auerst eingerichtet und gebraucht (um 1450). 
Nach langer Abesenheit lehrte er nach Maine zurioe Aucoh dort 
selete er das Schmitgen von Schrifttafeln fort, hatte aber unablũssiy mit 
Mangel an Geld æu hümnfen, so daß er nicht imstande uwar, seine Kumsot 
æur Vollendung au bringen. Schon wollte er sie gane aufgeben, als ein 
woον Burger in Maine, Johann Vust austh), Sch erbot, ihm 
400 ulden vorauschießen. Wabrscheintich geschan dies erst, als Gutenberq 
schon weiter in Seiner Erfindung fortgeschrilten war. 
Er hatte nämlich die Holætafeln in Linien, Morter und Buchstaben 
gerschnitten und dadurch die ersten beueglichen Letlern austande gebracht. 
Die eingelnen Buchstaben wurden durchlöchert, auf einen Paden gegogen 
und so je nach hedanf aneinander gereint. Endlich verunderte Qulenberq 
noch das Materiol der Buchstaben, indem er hleinere Buchstabenformen ver 
tieft nfertigte und in diese Hormen neue Buchstaben von Blei oder Zinn gos. 
Von den ersten Druckschriften Gutenbeyqs sind mur noch einige Bruen- 
stiiche erhalten; bloß von einer lateinischon Sprachlehre befindet sich ein 
vollstundiges Buemplar eu Paris. 
Bald machte sich Gutenberg daran, die Bibel auf 640 Pergamentblätter 
eu drucæken, wogn ihm Pust abermals 800 Gulden vorstreehie ln dres 
Jalren vollendete er das Werl Er hatte gehost, duron diese Arbeit aus 
seinen Scohlden herausaubomme. Darin tüusohlo er ieh aber, denn Pust 
nhandelte nicht ohrlich und umeigennüteig gegen ihn. Vust nalm nmlien 
einen geschioston Goldschmied, Peter Sehoôffer, in seine Dienste. Dieser 
kam darauf, Buchstabenstempol aus Stahl eu Schneiden, sle in Rupfer ein 
æzusenhlugen und so Matrigen heræustellen, in die man metallene Loettern 
giesen honnte. Fust machte Schosffer alsbald eu ge SναÊον un 
besclloß, sich gong von Gutenberq au trennen. Kaum hatte dieser don 
Druck der Bibel vollendet, so forderte Pust von ihm das Rapital, das er 
ihm geliehen. somt den Zinsen. Die Sache ham eum Proëep, das Gericht 
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