Naturgeschichte.
Blut erneuert. Die unverdaulichen Stoffe gelangen in den Dickdarm und
werden zuletzt ausgeschieden. Unverdauliche Körper, z. B. Kirsch- und Pflaumen—
kerne, sinken bisweilen im Blinddarme nieder und verursachen schmerzhafte
Krankheiten. — Die Leber, im oberen
dig Teile der Bauchhöhle, bereitet aus dem
Blute die Galle, die sich mit dem Speise—
brei vermischt und zur Verdauung beiträgt.
Die beiden bohnenförmigen Nieren, nach
hinten liegend, scheiden den Urin aus. —
Die längliche Milz liegt neben dem
Magen.
Man muß gesunde und nahrhafte Speisen
zu sich nehmen und die Bissen gehörig kauen.
Unreifes Obst, Süßigkeiten sind schädlich. Man
darf den Magen nicht überladen und muß ihn
warm halten. Am gesundesten sind gekochte
Speisen, weil durch die Hitze manche pflaͤnzliche
und tierische Schmarotzer getötet werden (Trichine,
Finne, Pilze) Leute, die eine schwache Verdau—
ung müssen nur leichtverdauliche Spei—
sen ee en. (Über den Nährwert und die Ver—
daulichkeit der Nahrungsmittel s. Chemie 8 47
8 92. Blutumlauf und Atmung.
Das Blut bildet sich aus dem Milchsafte
des Speisebreies. Es ist über anderthalb—
mal so schwer als das Wasser und hat
eine Wärme von 37,590. Es besteht aus
dem gelbroten Blutwasser und den winzig
kleinen, flachrunden Blutkörperchen. Im
Blutwasser sind Faserstoff und Salze ent⸗—
halten, in den Blutkörperchen auch Eisen.
— Die Zirkulation des Blutes geht vom
Herzen aus. Das Herz ist ein faustgroßer
Muskel, der in der Mitte der Brust, mit
der losen Spitze etwas nach der linken
Seite geneigt, liegt. Es ist von dem Herz—
beutel umgeben und durch eine feste Scheide—
wand in eine linke und rechte Hälfte ge—
teilt; jede Hälfte ist wieder in eine obere
Vorkammer und eine untere Herzkam—
I Herz. xV rechte Vortammer. INlinke mer geschieden, die durch Klappen in Ver⸗
Vorkammer. 1K rechte Kammer. Kilinte bindung stehen. Die Herzklappen, sowie
oe snt eannern Hrte. die Klappen an den Aderu öffnen sich nur
Le Leber m Milchbrustgang. nach einer Seite hin, so daß ein Zurück—
strömen des Blutes nicht möglich ist.
Das Herz kann sich zusammenziehen und ausdehnen. Beim Zusammen—
ziehen strömt reines, hellrotes Blut aus der linken Herzkammer durch die
große Schlagader (Aorta) in den Körper. Die starkwandigen Schlagadern
(Arter ien), die sich allmählich verzweigen, führen das Blut nach allen Teilen
des Körpers, versorgen diese mit Nahrung und nehmen unreine Stoffe mit
sich. Die feinsten Verästelungen der dünnen Blutadern (Venen) saugen das
unreine, dunkelrote Blut auf, vereinigen sich und führen es beim Ausdehnen
des Herzens der rechten Vorkammer zu. (GGroßer Kreislauf.) Gleichzeitig