Full text: Bilder aus der Mark Brandenburg, vornehmlich der Reichshauptstadt (Bd. 9)

Kloster Chorin. 441 
Katholiken ausgegangen ist. Wer derselbe gewesen, wird sich mit überzeugender 
Gewißheit nicht mehr feststellen lassen; neuere Untersucher vermuthen in einem 
Geistlichen der Berliner Nikolaikirche, dem Propste Fromm, welcher später zur 
römischen Kirche übertrat, wol mit Recht deu Verfasser dieser Weissagung. 
Ktoster Eßorin. Die zweite ehrwürdige Fürstengruft des Ballenstädtischen 
Herrscherhauses, die ehemalige Cisterzienserabtei Chorin, liegt am Südrande 
der Ukermark; der Schienenweg von Berlin nach Stettin führt an ihr vorüber, 
und Chorin selbst bildet einen Haltepunkt auf dieser Strecke. 
Kloster Chorin. 
Bald hinter der Station Britz können wir zu rechter Hand die Abtei in- 
mitten waldbekränzter Hügel erblicken. Einige Minute» durch die davorliegenden 
Höhen unserm Auge entzogen, taucht das Kloster wieder vor uns aus, sobald 
wir am Dorfe Chorinchen vorübergekommen sind. Von der Haltestelle aus führt 
uns die Chaussee in gerader Richtung südwärts zu dem zertrümmerten Kloster. 
Chorin ist im reinsten frühgothischen Stile erbaut. Die jetzt freistehende 
Kirche hat die Kreuzesform und war einst eine dreifchiffige Säulenhalle, deren 
mittelstes Schiff hoch über die niederen Seitengänge aufstieg. Leider find 
die hohen Gewölbe des ersteren eingestürzt; während des Dreißigjährigen Krieges, 
fo sagt man, brannte der Dachstuhl ab; heruiederftürzend schlugen feine Balken 
die Gewölbefüllungen durch. Die Kirche hat eine Länge von etwa 75 m und
	        
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