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Leibchen und des Winters in einem Schafpelz; ihre Haare, die sie 
in einer Flechte auf den Rücken fallen lassen, so lange sie Jung- 
frauen sind, knüpfen sie als verheirathete Frauen auf der Spitze 
des Kopfes zusammen. 
Der magyarische Bauer übt in seinem Hause eine unbestrittene 
Gewalt aus. Er nennt seine Hütte und den Raum, der sie um- 
giebt, wäre er auch blos fünf Fuß breit, stolz «mein Gut«, seine 
Frau und Kinder »meine Leute«. Ihrerseits spricht die Frau von 
ihm und zu ihm nie anders, als »mein Herr«, und dutzt ihn niemals. 
Das Haus des magyarischen Bauers wird mehrere Male im 
Jahre geweißt. Ganz nach morgenländischer Art ist es selten, daß 
ein kleines Fenster aus die Straße hinausgeht. Die Stühle sind 
von Holz und sehr hoch; zwei, höchstens drei bereits gestiefelte und 
gespornte Kinder spielen am Herde. Der Ungar hält es für un- 
würdig, sein Haus mit den »Schreihälsen« anzufüllen. 
Vier Jahre alt, wird der Kleine schon auf ein Pferd gesetzt; 
er klammert sich mit seinen beiden kleinen Händen an die Mähne 
des Pferdes fest, und sobald er merkt, daß er festsitzt, bedenkt er 
sich nicht lange, das Pferd mit seiner Stimme anzuregen. An dem 
Tage, wo er galoppirt, ohne herunterzufallen, spricht der Vater 
mit ernster Wichtigkeit zu ihm: »Ember vagy« — «Du bist ein 
Mann.« Das stolze, edle Selbstgefühl, welches einst seine Vorsah- 
ren belebte, ist noch vorhanden; das Wort »Ehre« — »bestület« 
kehrt oft in seiner Rede wieder; Alles, was er thut, ist bestület, 
eines Mannes von Ehre würdig. Wenn er Dich im Galopp eine 
ganze lange Poststation gefahren hat, spannt er seine Pferde aus, 
grüßt und wünscht Dir eine glückliche Reise. Du mußt ihn daran 
erinnern, ob er denn nicht ein Trinkgeld nehmen wollte, und wenn 
er es empfangen hat, ist er damit zufrieden, es mag wenig sein 
oder viel; er wird nie ein Mehreres fordern, denn das wäre nicht 
bestiiletes. Des Abends, wenn er sein Tagewerk vollbracht hat, 
raucht er, vor seiner Thür sitzend und den Schnurrbart streichend. 
Wenn er auch der unumschränkte Gebieter seiner Behausung ist, 
so behandelt er doch die, welche er »seine Leute« nennt, mit vieler 
Güte; er ist wie alle Starke sanstmüthig. Nie mißhandelt er seine 
Frau, niemals zwingt er sie zu überschweren Arbeiten; sie weiß, 
daß sie an ihm einen Freund, eine Stütze, einen Beschützer hat, 
empfängt auch von ihm die zärtlichsten Namen, »meine Rose, mein 
Stern« u. s. w. Die magyarische Sprache ist gleich allen asiatischen 
mit Metaphern angefüllt, sehr bilderreich und anschaulich. Sie ent- 
hälte eine Menge von Höflichkeitsformeln, die man an seine Nach- 
barn, seine Freunde, seine Gäste richtet. Wenn Du in irgend einem 
Dorfe Halt machst, so wirst Dn aus dem Hause, vor welchem Du 
still hältst, alsbald den Bewohner desselben treten sehen, wie er 
seinen Hut abnimmt und Dir seine Gastfreundschaft anbietet. Wenn
	        
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