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Geschichte. 
Ganz Norddeutschland wurde von den beiden katholischen Feldherren unter¬ 
worfen; nur Stralsund widerstand Wallenstein, obgleich derselbe geschworen 
hatte, es ¿u erobern, „und wenn es mit Ketten an den Himmel gebundeu 
wäre!" 1629 kam zu Lübeck ein Friede zwischen Christian IV. und dem Kaiser 
zustande. Die Protestanten waren völlig unterworfen, und darum forderte der 
Kaiser die Herausgabe sehr vieler früher katholischer Kirchengüter (Restitutions- 
edikt). Wallenstein sollte dieselben einziehen, verfuhr aber dabei so rücksichtslos, 
auch gegen Katholiken, das; ihn der Kaiser entlassen mußte. 
3. Der schwedische Krieg (1630—1636). Das evangelische Magde¬ 
burg wollte jenes kaiserliche Machtgebot nicht anerkennen und wurde darum 
von Tilly belagert. In dieser Leit nahte den Evangelischen Hilfe von Norden 
her. Der König Gustav Adolf von Schweden landete mit einem zwar kleinen, 
aber trefflichen Heere in Pommern, um seinen deutschen Glaubensbrüdern Hilfe 
zu bringen, wohl auch um Eroberungen zu machen. In seinem Heere herrschte 
strenge Mannszucht: zweimal täglich wurde im Lager Gottesdienst gehalten; 
Raub und Plünderung waren verboten. Gustav Adolf wollte zunächst Magde¬ 
burg entsetzen; aber die Kurfürsten von Brandenburg und von Sachsen wollten 
sich nicht mit ihm verbinden. Während er noch mit diesen wegen des Durch¬ 
zuges durch ihre Länder unterhandelte, wurde am 10. Mai 1631 Magdeburg 
erobert. Die Stadt ging in Flammen auf. — Die Furcht vor Tilly trieb den 
Kurfürsten von Sachsen auf die Seite der Schweden, nachdem sich Georg 
Wilhelm, der Kurfürst von Brandenburg, schon früher mit Gustav Adolf ver¬ 
bündet hatte. Bei Breitenfeld wurde Tilly von Gustav Adolf geschlagen. 
Dieser zog hierauf durch Thüringen, dann am Main hin, brach in Bayern ein, 
und schlug am Lech 1632 Tilly ein zweites Mal. Zu Ingolstadt starb Tilly 
an den erlittenen Wunden. Die Sachsen hatten Prag erobert, die Schweden 
hatten München inne, und beide rüsteten sich, in Österreich einzufallen. In 
dieser Not bat der Kaiser Wallenstein, doch wieder ein Heer zu sammeln. Dies 
geschah. Wallenstein vertrieb die Sachsen aus Böhmen und behauptete sich dann 
viele Wochen hindurch bei Nürnberg gegen Gustav Adolf. Darauf besetzte er 
Kursachsen. Gustav Adolf zog ihm nach, und bei Lützen kam es am 16. No¬ 
vember zur Schlacht. Der kühne Schwedeukönig wagte sich ins heftigste Kampfes- 
getümmel, kam aber seiner Kurzsichtigkeit wegen dem Feinde zu nahe, erhielt 
zwei Schüsse, und mit dem Rufe: „Mein Gott, mein Gott!" sank er zu Boden. 
Voll ingrimmiger Wut drangen nun die Schweden unter der Führung des 
Herzogs Bernhard von Weimar vor und schlugen die Kaiserlichen. — 
Wallenstein zog sich nach Böhmen zurück und blieb hier in seinem Lager 
zu Pilsen, obgleich Bayern durch die Schweden furchtbar verwüstet wurde. 
Da er trotz kaiserlichen Befehles dies Land nicht befreite und geheime Ver¬ 
handlungen mit den Schweden führte, so setzte ihn der Kaiser ab. Wallenstein 
zog mit einigen ihm treu gebliebenen Regimentern nach Eger, wurde aber 
hier von zwei Hauptleuten in seinem Schlafzimmer niedergestoßen, 1634. In 
demselben Jahre unterlagen in der Schlacht bei Nördlingen die Schweden, die 
nach ihres Königs Tode ebenso grausam gegen Bürger und Bauern auftraten 
wie die Kaiserlichen (Schwedentrunk). 1635 schlossen Sachsen und Branden¬ 
burg mit dem Kaiser Frieden zu Prag. Doch der Krieg dauerte fort. 
4. Die letzten Jahre brachten noch unsagbares Elend über Deutsch¬ 
land. Mit den Schweden verbanden sich die Franzosen. Diese verwüsteten 
die Länder am Rhein furchtbar, während schwedische Heerführer in allen Teilen
	        
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