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riechenden Lampe sieht man dann oft das von Fett glänzende schlechte
Bild eines Heiligen, vor dem der Kamtschadale seine Kniee beugt und
an welches er sein Gebet richtet. Das übrige Hausgerät besteht in
Bänken von Holz und Baumrinde, das Küchengeschirr ist von Eisen
oder Kupfer, aber abschreckeud unrein. Jeden Augenblick sieht man
Weiber und Kinder sich Lachshaut braten, welche eins von ihren Lieb-
lingsgerichten ist; Männer und Weiber rauchen und kauen Tabak. —
Da man die Kamtschadalen gesitteter machen will, so ist es ihnen im
südlichen Teile ihres Landes verboten, noch serner Jurten zu bauen.
Man sieht daher hier statt derselben bessere Wohnungen, die sich als
Sommer- und Winterwohnungen unterscheiden.
Die Sommerwohnungen erheben sich aus vielen 4 Meter hohen
Pfählen, welche das kegelförmige mit Stroh oder Gras bedeckte Dach
tragen, das über Querbalken ausgebreitet liegt. Aus diesem Dache
besteht die ganze Wohnung, indem der untere Teil zwischen den Pfählen
als Vorratshaus dient, wo namentlich die Fische getrocknet werden.
Die zum Dachraum führende Treppe besteht aus einem Balken mit
stusenartigen Erhebungen. Wenn man anzeigen will, daß niemand zu
Hause ist, so kehrt man ihn um. Die Wohnung selbst hat weder
Fenster noch Esse; nur durch die kleine Tür fällt einiges Licht in den
Raum und der Rauch geht durch ein in der Decke angebrachtes Loch
hinaus ins Freie.
Die Winterwohnungen sind weniger sonderbar und gleichen sehr
den gewöhnlichen russischen Bauernhäusern. Sie bestehen ganz aus
Holz, d.h. aus langen Bäumen, die wagerecht übereinander gelegt sind;
die Ritzen verstopft man mit Moos. Das Dach gleicht den unfern
und im Innern sind zwei Gemächer abgeteilt, die von einem Ofen
geheizt werden. Außer den mit Bärenfell bedeckten Bänken, die als
Lagerstatt dienen, und dem Bett sieht man von Hausgeräten nur uoch
einen Tisch und eine große Menge Heiligenbilder. Die Fensterscheiben
bestehen aus Lachshäuten oder aus Blasen verschiedener Tiere, seltener
aus Marienglas.
Das einzige Haustier der Kamtschadalen ist der Hund. Die Hunde
Kamtschatkas sind aber von uusern Hunden sehr verschieden. Sie haben
eine spitze Schnauze und spitze Ohren; ihre Gestalt ähnelt dem Wolfe.
Unter allen Hunden Sibiriens gelten sie für die besten Läufer; man
fährt in 3 Tagen 46 Meilen mit ihnen, und sie werden von ihrem
Feuer oft so hingerissen, daß sie sich im Ziehen Glieder ausrenken.
Sie sind so kräftig, daß ihrer vier, die man gewöhnlich vor einen
Schlitten spannt, drei Männer sammt ihrem Gepäck ziemlich leicht fort-
ziehen. Der tiefe Schnee, über den die Hunde fortlaufen, ohne ein-
zusinken, die steilen Gebirge, die engen Täler, die Bäche und Wald-
ströme, die entweder gar nicht, oder nur schwach zufrieren, der Schnee,
den die Winde zusammenwehen, und der die Wege versperrt: Alles
dies müßte das Zusammenkommen der Menschen für den Winter un¬