Full text: Kleine Heimatkunde der Provinz Westfalen

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Stille, und ein heimliches Grausen packt den Besucher, wenn er 
sich von den Felsriesen umgeben sieht. 
Noch weiter östlich ragt im Tal der Hönne der Klüsen- 
stein steil an dem klaren Gebirgsbache empor. Ehedem stand 
oben auf ihm eine Burg, von der nur noch die Grundmauern 
geblieben sind. Auf ihnen ist später ein Ökonomiegebäude er- 
richtet worden. Vom Kluseusteine herab führt ein Weg zu der 
großen Klüsen st einer Höhle. 
Das Sauerland mit seinen Bergen und Tälern ist ein 
schönes Land, das viel von Reisenden besucht wird. Herrliche 
Aussichten bieten die Höhen; doch deckt häufig dicker Nebel die 
Landschaft und entzieht sie den Blicken. Der Name bedeutet 
durchaus nichts Saures, sondern bezeichnet nur das südliche 
Land des alten Sachsengaues. Schöne Wälder aus Eichen und 
Buchen schmücken meistens die Höhen und gewähren den Vögeln 
und zahlreichem Wild eine Zufluchtsstätte. Doch finden sich 
auch Berge ohne Wald, die nur mit allerlei Gesträuch und Heide- 
kraut bewachsen sind. Da reifen im Sommer und Herbst große 
Mengen von Blaubeeren und Preißelbeeren. Auf den niederen 
Höhen und an den Abhängen der Berge, finden sich Äcker, in 
den Tälern an den Bächen und Flüssen grüne Wiesen. Doch 
ist es namentlich im Osten des Sauerlandes rauh und kalt, 
so daß der Ackerbau nicht viel einbringt und die Früchte spät 
reisen. Milder ist's im Westen, wo das Land nicht so hoch ist. 
Hier tragen die Äcker reichere Frucht. — Der größte Reichtum 
ruht aber auch im Sauerlande in der Erde. Aus den Bergen 
gewinnt man Kupfer, Silber, Zink, Blei, Quecksilber, dazu 
Schiefer und Marmor. 
Zwischen all den Bergen und Höhen des Sauerlandes 
strömen zahlreicher Flüsse in tiefen Tälern hin. Die Ruhr, 
welche vom Ruhrkopf auf der Hochebene von Winterberg kommt, 
fließt zuerst nach Norden an dem Langen- und Jstenberge vor- 
bei. Daun wendet sie sich nach Westen und Nordwesten und 
begleitet den Arnsberger Wald im Süden. Rechts nimmt sie 
die Möhne auf, die den Briloner Höhen entströmt und den Arns- 
berger Wald im Norden Äegrenzt. Bald erreicht die Ruhr ihren 
nördlichsten Punkt, trennt nun den Haarstrang und das Ardey 
vom Sauerlande und führt ihr Wasser in westlicher Richtung 
dem Rheine zu. Links empsängt sie die kleine Könne und die 
bedeutende Lenne, die vom Kahlen Astenberge zunächst nach 
Westen, dann nach Nordwesten fließt, ebenso die V o l m e, die 
vom Ebbegebirge her in fast nördlichem Laufe herzueilt.
	        
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