Full text: Heimatkunde des Regierungsbezirks Wiesbaden

— „12 — 
Eisenbahn und einer für die Schiffahrt, durch den Felsen gebrochen. Rechts 
davon erhebt sich das alte Weilburg mit dem umfangreichen Herzoglichen Schloß, 
dem schattigen Schloßpark und der schönen Kirche. An das an einem hohen Fenster 
des Schlosses angebrachte kleine Steindenkmal eines Hündchens knüpft sich die 
hübsche Sage vom „Hund am Weilburger Schloß", nach der das treue Tierchen 
seinem Herrn durch das Fenster nachsprang und seine Anhänglichkeit mit dem 
Tode büßte. Weilburg hat ein Gymnasium, eine Landwirtschaftsschule und eine 
Unteroffiziervorschule. Von W. lahuauswärts liegt der Flecken Löhnberg (iy6) 
mit alter Burg; lahnabwärts liegen Aumenau (%), wichtige Verladestelle für 
Schiefer und Eisenerze, Villmar (2) mit Marmor- und Schieferbrüchen, die 
altertümliche Stadt Runkel (1) mit alter Burg und Weinbergen, gegenüber auf 
der Höhe des Talabhanges Burg und Dorf Schadeck (y2) und an der Westgrenze 
des Kreises Steeden (%), in dessen Nähe in Höhlen der Kalkberge Knochenreste 
von Menschen und Tieren ans der Steinzeit gefunden worden sind. Im Kerker- 
bachtal liegen Schupbach (4/6) mit Marmorbrüchen und Heckholzhausen (%). 
Nordöstlich von H. liegt Merenberg (%) mit weithin sichtbarer Burgruine. Der 
größte Ort an der. Weil ist der Flecken Weilmünster (3) mit einer Heil- und 
Pflegeanstalt. Südwestlich von Weilmünster liegt Langhecke (y3) mit be¬ 
deutenden Schieferbrüchen. 
7. Der Areis Limburg. 
(53 (XX) Einwohner; 53 Gemeinden.) 
In der Mitte des Reg.-Bez. zu beiden Seiten der Lahn dehnt sich der 
Kreis L. in ähnlichem Umrisse wie der Kreis Westerburg aus. Die bedeutend- 
sten Erhebungen auf der Westerwaldseite sind die Dornburg bei Dorndorf 
und das Heidenhäuschen bei Steinbach, je 400 m hoch, während die höchsten 
Berge auf der Taunusseite, der Mensfelder und der Nauheimer Kopf, 
nur eine Höhe von 300 m erreichen. Das Lahntal erweitert sich im Kreise L. 
zu dem fruchtbaren Limburger Becken, in welches mit ebenfalls breiten und 
fruchtbaren Talöffnungen rechts die Elb und links die Ems einmünden. 
Wegen seiner Fruchtbarkeit wird der mittlere und untere Teil des Emstales 
auch „Goldener Grund" genannt. Das Klima des Kreises ist im allgemeinen 
mild. Das wichtigste Erzeugnis ist Getreide, besonders Weizen. Durch den 
Kreis führen die Lahn-, Westerwald- und Frankfurter Bahn. 
An der Westgrenze des Kreises liegt auf beiden Seiten der Lahn die Kreis- 
stadt Limburg (10), weithin kenntlich durch ihren herrlichen siebentürmigen 
Dom, der sich auf steilem, dicht an der Lahn emporsteigendem Felsen erhebt. 
Er ist bereits vor 600 Jahren vollendet worden und enthält das Grabmal des 
Grafen Konrad Kurzbold, eines Vetters des Kaisers Konrad. L. ist der Sitz 
des kath. Bischofs und hat ein kath. Priesterseminar, ein Gymnasium, ein Land- 
gericht und eine Eisenbahnwerkstätte. Von L. lahnaufwärts liegen Dietkirchen 
(%) und Dehrn (1), elfteres mit schöner, alter Kirche und berühmtem Markt, 
letzteres mit einem Schloß der Freiherren von Duugern. Im Elbtal sind er- 
wähnenswert Elz (3), großes Dorf mit vielen Musikanten, Niederhadamar 
(1), der Geburtsort des Grafen Peter Melander, und die Stadt Hadamar 
(2%), ehemalige Residenz der Fürsten von Nassau-H., mit hochliegenden Kirchen, 
einem Gymnasium und einer Korrigendenanstalt. Am Emsbach liegen Kam- 
berg (2%) mit einer Taubstummenanstalt und Nieder- (l2/s) und Oberselters 
(%) mit Sauerbrunnen, von denen besonders der zu N.-S. berühmt geworden 
ist. Am Wörsbach liegt das durch seine großen Branntweinbrennereien be- 
kannte Dauborn-Ensingen (1%) und südöstlich davon der Flecken Kirberg (1).
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.