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Indien. Venares □ (209) ist die religiöse Hauptstadt der Hindu
und der Sitz ihrer Gelehrsamkeit. In Allahabad □ (172) ver¬
einigt sich die von Bombay kommende Bahnlinie mit der von Kal-
kutta nach dem Pandschab. Delhi □ (209) an der Dschamna ist
eine der ältesten Städte Indiens, einst Sitz der Großmogule.
Lahore □ (203) im Pandschab, wichtige Industriestadt in Geweben.
Peschawar (nahe an 100) am Eingange in den Chaiber-Paß.
Srinagar □ (123) ist die Hauptstadt des Schutzstaates Kaschmir,
bekannt durch Seidenweberei und Schalsabrikation. Bombay □
(776), die wichtigste Hafenstadt an der Westküste, Madras □ (509)
an der Ostküste. Westlich vom Jndusdelta Karatschi □ (117), Aus¬
gangspunkt der Eisenbahn nach dem Pandschab und nach Chaman.
Haiderabad □ (448), Hauptstadt des größten Vasallenstaates
(= 2/3 des Königreichs Preußen) Indiens im Dekan. In der Nähe
Golconda, einer der wichtigsten Diamantenmärkte Indiens. Aus
Ceylon ist Colombo (158) der Hauptstapelplatz der Produkte und
einer der wichtigsten Häfen Asiens.
2. Portugiesisch ist Diu und Goa auf Malabar.
3. Französisch: Mähe auf Malabar, Pondichsrry auf Koro-
mandel, Tschandernagar bei Kalkutta.
Hinteriudien.
Boden. Hinterindien, 2^4 Mill. qkrn groß, dreimal so groß
wie Skandinavien, hat die Gestalt einer geballten Faust mit ausge-
strecktem Zeigesinger (Malakka) und reicht fast bis zum Äquator.
Während Vorderindien durch die geringe Gliederung seiner
Küsten, die allmähliche Zuspitzung gegen S und das Vorherrschen
des Tafellandes auf der eigentlichen Halbinsel an Afrika erinnert,
trägt Hinterindien durch die reichere Küstenentwicklung (drei Meer-
busen und drei Halbinseln), durch die die Halbinsel in ihrer ganzen
Länge durchziehenden Kettengebirge wesentlich asiatischen Charakter.
Mit seiner reichen Gliederung und der unterseeischen Fortsetzung
seiner Gebirge in der sö vorgelagerten Jnselflur bildet es, wie die
griechische Halbinsel den Übergang von Europa zu Asien, das Ver-
mittelungsglied zwischen Asien und Australien.
Die Gebirge, die in Zentralasien entspringen und dadurch die
Halbinsel an den Rumpf des Erdteils angliedern, breiten sich nach
S fächerförmig aus und lassen dadurch Raum für die Entwicklung
von vier bedeutenden Flußtälern: des Jra.wadi, des Saluen, des
Menam und des Mekong, die an ihren Ausmündungen zum Meere
zu Tiefebenen sich verbreitern: das birmanische im Jrawadi- und
Saluendelta, das siamesische am Menam, Kambodja und Cochinchina
am Mekong; dazu Tonking am Songka.
Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Das Klima gleicht im all-
gemeinen dem Vorderindiens, wenn auch die hohen Temperaturen