von 306 Mill. Mark: Ausfuhr 148 Mill., Einfuhr 159 Mill. Mark1). „Der 
größte Teil von den Erzeugnissen Bulgariens geht nach England, 
das infolge seiner Überlegenheit auf den Balkanmärkten überall seine 
Lagerhäuser errichtet hat und von diesen aus auch den bulgarischen 
Verkehr beherrscht." (E. Hauptmann.) Nach Deutschland lieferte Bul¬ 
garien 1910 direkt nur für 6,3 Mill. Mark, darunter für 3,7 Mill. Mark 
Eier, mittelbar aber durch Belgien sehr viel mehr, namentlich Ge¬ 
treide, das nach den Rheinhäfen geht. Deutschland lieferte 1910 für; 
19 Mill. Mark. Das Eisenbahnnetz beträgt jetzt mit den im Bau be¬ 
griffenen Linien 3800 km. 
II. Das Königreich Serbien. 
1. Zur Weckung des Interesses. 
1. Serbien ist das wichtigste Durchgangsland der Balkanhalbinsel, 
die Mórawa der Hauptzugang zu ihr. Der Orient-Expreß setzt bei 
Belgrad über die Donau, geht im Mórawatale aufwärts, bei Nisch im 
Nischawatale, weiter über Sofia nach Konstantinopel. Von Nisch zieht 
meridional die Strecke nach Saloniki — im Tale der bulgarischen 
Mórawa aufwärts, dann über Üsküb ganz im Wardatale abwärts. 
2. Seine Hauptstadt Belgrad ist der Schlüssel, das Eingangstor zur 
Halbinsel, daher viel umstritten: seit dem Mittelalter hat sie neanmal 
die Herrschaft gewechselt. 3. Verschwörer haben 1903 das Königspaar 
ermordet. 4. Serbien ist das erste Pflaumenland Europas. 5. Deutsch¬ 
land bezieht aus Serbien viel Mais und Zwetschen. 
2. Lage. 
Der 45.° n. Br. zieht so weit nördlich von Serbien, wie er von 
Turin südlich zieht. Belgrad hat mit Königsberg gleiche östliche Länge 
(201/2 °)- Serbien nimmt ziemlich genau die Mitte der Nordstaaten der 
Halbinsel ein. 
3. Umriß und Grenzen. 
Das Land ähnelt einem Trapez, dessen Grundlinie im O liegt. 
Natürliche Grenzen hat der ganze Norden : den Grenzgraben der Sau 
und Donau; 3/4 ¿er Westen: die Drina; 1/3 der Osten: die Donau, die 
vom Eisernen Tor ab nach SO und S fließt, und der Unterlauf des 
Timok; weiter zieht im Osten das Ostserbische Kalkgebirge, das Binde¬ 
glied zwischen dem Banatergebirge und den Karpathen einerseits und 
dem Balkan andererseits. 
4. Bodengestalt. 
Die Karte lehrt, daß im Süden hohes Gebirgsland ist, bis 2100 m 
Höhe, daß es sich nach Norden abdacht zu einem Hügelland und nach 
x) Nach der Kreuzzeitung. Vom 5. September 1912.
	        
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