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zement, die Schaumburger Steinkohlen, die harzer und Westfäler
^üttenprodukte, sowie deinen-, Woll- und (Blasmaren eine Rolle.
Die (£ms fließt durch eine öde Sumpf- und Moorlandschaft,
so daß sich auf ihr der Verkehr nicht entwickeln kann, welchen
der Wasserreichtum und der ruhige £auf des Flusses wohl möglich
machten. Da sie durch den Dortmund-Ems-Kanal mit dem Ruhr-
gebiet verbunden ist und Dortmund durch einen '.Kanal auch an
den Rhein angeschlossen werden soll, steht dem Verkehr auf der
Ems sicher noch ein großer Aufschwung bevor. Auch heute schon
trägt der Fluß ansehnliche Mengen von ^olz, Mauersteinen, Stein-
kohlen, Eisen, Eisenwaren und Getreide ins Land hinein und zum
Meere hin.
Auch die Gder steht bis zu ihrem Oberlauf im Dienste von
Handel und Verkehr. Sie durchzieht die landschaftlich und indu-
striell hervorragenden Gegenden Schlesiens und der Uckermark und
kann mit Seeschiffen bis Stettin, mit Flußschiffen unter \ m Tiefgang
bis Breslau, mit leichten Rahnen bis Ratibor befahren werden.
Sie besitzt ein geregeltes Bett, hat sehr wasserreiche Zuflüsse und
Aanalverbindungen mit der Weichsel und Elbe. hemmend auf den
Verkehr wirken der stark schwankende Wasserstand der Gder und
die lange Eisführung (70 Tage).
von ihrem aus dem Sudetenwalle kommenden Nebenflüssen wird sie
ost in gefahrbringender Weise angefüllt. Die Überschwemmungen in den fahren
und \905 haben unermeßlichen Schaden angerichtet. <{00—500 qkm des
fruchtbarsten Bodens wurden bei der zweiten dieser Überschwemmungen der Ernten
beraubt und auf viele Jahre hinaus in unbrauchbares Schwemm- und Geröllland
verwandelt. Durch Stauweiher und Talsperren in den Sudeten sucht man solchen
Unglücken für die Zukunft vorzubeugen.
Noch mehr als bei (Dder und (Elbe stört die Eisbedeckung von
Weichsel, Kregel und Memel den Verkehr. Doch sind diese
Flüsse namentlich in ihrem Unterlauf vortreffliche Floß- und Schiffs-
wege. Sie Haben eine mehr gleichmäßige Wasserführung wie Elbe
und Weser und dienen namentlich dem Grenzhandel Deutschlands
mit Nußland. Da besonders die Weichsel durch ausgedehnte russische
Waldgebiete strömt, zeigt die Holzflößerei auf ihr einen Umfang
wie auf keinem andern deutschen Strome. Danzig wird dadurch
zu einem ^auxtstapelxlatz für fjolz.
Die deutsche Donau strecke ist im Vergleich mit den übrigen
Flüssen für den Handel fast belanglos. Nur etwa J30 Schiffe ver¬
kehren auf ihr und alle haben einen geringen Tiefgang, weil die