Mit seinem Ring’, und jeder will der Fürst
Des Hauses sein. Man untersucht, man zankt,
Man klagt. Umsonst! der rechte Ring war nicht
Erweislichz
(nach einer Pause, in welcher er des Sultans Antwort erwartet)
fast so unerweislich, als
Und jetzt + der rechte Glaube.
Saladin. Wie? das oll
Die Antwort sein auf meine Frage? . . .
Nathan. Soll
Mich blos entschuldigen, wenn ich die Ringe
Mir nicht getrau’ zu unterscheiden, die
Der Vater in der Absicht machen ließ,
Damit sie nicht zu unterscheiden wären.
Saladin. Die Ringe! ~ Spiele nicht mit mir! – Ich dächte,
Dass die Religionen, die ich dir
Genannt, doch wohl zu unterscheiden wären.
Bis auf die Kleidung; bis auf Speis’ und Trank!
Nathan. Und nur von Seiten ihrer Gründe nicht. ~
Denn gründen alle sich nicht auf Geschichte ?
Geschrieben oder überliefert! – Und
Geschichte muss doch wohl allein auf Treu’
Und Glauben angenommen werden? ~ Nicht?
Nun, wessen Treu’ und Glauben zieht man denn
Am wenigsten in Zweifel? Doch der Seinen?
Doch deren Blut wir sind? doch Derer, die
Von Kindheit an uns Proben ihrer Liebe
Gegeben? die uns nie getäuscht, als wo
Getäuscht zu werden uns heilsamer war?
Wie kann ich meinen Vätern weniger
Als du den deinen glauben ? Oder umgekehrt.
Kann ich von dir verlangen, dass du deine
Vorfahren Lügen strafst, um meinen nicht zu widersprechen ?
Oder umgekehrt: Das Nämliche gilt von den Christen. Nicht? ~
Saladin. (Bei dem Lebendigen! der Mann hat Recht.
J< muss verstummen. )
Nathan. Lasss’ auf unsre Ring’
Uns wieder kommen. Wie gesagt: die Söhne
Verklagten sich; und jeder schwur dem Richter,
Unmittelbar aus seines Vaters Hand
Den Ring zu haben; + wie auch wahr! —~ nachdem
Er von ihm lange das Versprechen schon
Gehabt, des Ringes Vorrecht einmal zu
Genießen + wie nicht minder wahr! – Der Vater,
Betheu’rte jeder, könne gegen ihn
Nicht falsch gewesen sein; und eh’ er dieses
Von ihm, von einem solchen lieben Vater,