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Skandinavien.
Federn aus und polstert damit das Nest. Nun liegen die Eier und später
die Jungen so weich wie Königskinder in ihrem Bett. Und die Bewohner
jener Gegenden haben eine Freude daran! Sch.: Sie werden mit den Eiern
auch gleich die Federn nehmen, wenn sie so sehr weich sind. — Sie achten
aber darauf, daß die Federn nicht zu lang im Neste liegen! Sch.: Sie werden
sonst klumpig. — Das Tier macht es den Leuten in manchen Gegenden aber
auch leicht, so besonders im südlichen Norwegen, wo es aus die dem Strand
benachbarten Gehöfte kommt und dort einen Platz zum Brüten sucht. Des-
halb rüstet man zur Brutzeit Brutstätten. Dort läßt man, nachdem man
einige Eier herausgenommen hat, dem Tier die Daunen, bis die Brut beendet
ist, während man an anderen Orten auch wieder sehr rücksichtslos verfährt. —
Diese Federn nun geben die feinsten Bettfedern. Diese können allerdings nur
die reichen Leute sich leisten! Es wird gesagt, der Ertrag aus 24 Nestern
gäbe erst I kg. Die echten Daunen sind deshalb teuer, sie kosten 5 — 6 Mark,
und für ein Bett braucht man 9 —10 Pfund, macht 50 — 60 Mark nur für
Federn. — Unter den Vögeln wird besonders auch dem Eisvogel nachgestellt,
viele müssen da ihr Leben lassen wegen des Balges: Eisgarnituren macht
man daraus! Sch.: Meine Schwester hat eine: Käppchen, Muff und Kragen.
Das Gefieder ist so zart, daß man meint, es sei pelz. Ich wünsche mir auch
einmal eine. Sie sind aber teuer. Ich glaube, eine echte kostet 30 — 40
Mark. — Das macht, weil die Tiere so klein sind, kaum 20 cm hoch! Sch.:
Da braucht man zu viele für eine Garnitur. — So haben die Norweger über
das Meer eigentlich nicht zu klagen! Sch.: Es gibt ihnen gute Häfen,
Fische, Strandtiere und erzieht tüchtige Spediteure.
2. Das unwirtliche Innere.
a) Die vergletscherung.
Wir haben uns schon gewundert darüber, daß Norwegen trotz seiner
ansehnlichen Handelsflotte einen so geringen Eigenhandel aufweist, und die
wenigen Handelsartikel, von denen wir bis jetzt gehört haben, verdankt es
der Güte des Meeres. Allerdings werdet ihr auch gar nicht erwartet haben,
daß das Land besonders viel beisteuert! Sch.: Norwegen ist ja ganz von
Hochgebirge erfüllt. Die Darstellung auf der Karte macht einen ähnlichen
Eindruck wie die der Alpen, auch Gletscher sind vorhanden. Die höchsten
Berge werden zwar nur mit 2600 m angegeben. HIfo ist es nicht so hoch. —
Die Gletscher sind ebenfalls etwas anders gezeichnet! Sch.: Es sind ausgedehnte
Felder, hier steht auch der Name Fjeld, das wird wohl dasselbe sein. —*
Gewiß! Ganze vereiste Plateaus haben wir da. Daß das Land ein Eis-
land sei, können wir aus verschiedenen Tatsachen schließen, nämlich daß im
Innern bis zu 40° Kälte vorkommen, und daß die Flüsse in der Mitte des
Landes erst im Juni aufgehen. — EDie kommt's aber, daß das Land so
kalt ist? Sch.: Es liegt weit im Norden. — Nun, ihr werdet später noch