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Wir sehen, daß diese Küste nicht viel höher liegt, als der Meeres-
spiegel und daß sie flach ist, sie ist daher eine Flachküste.
Hinter der Stadt reicht das Gebirge bis an die Meeresküste und
fällt dort steil ab; das ist eine Steilküste, ein Vorgebirge, Kap.
In der Nähe der Flachküste bemerken wir ein Stück Land, welches
ringsum mit Wasser umgeben ist, also nirgends mit dem Festlande
zusammenhängt; das ist eiue Insel.
Weil sie in der Nähe des Festlandes liegt, wird sie kontinentale
oder Gestadeinsel genannt.
Die dem freien Ozean angehörigen Inseln heißen ozeanische oder
pelagische Inseln.
Würde diese Insel auf einer Seite mit dem Festlande zusammen-
hängen, so wäre sie eine Halbinsel. Sind zwei Landmassen durch
einen schmalen Streifen Landes verbunden, fo ist es eine Landenge,
Isthmus.
Bei der Einfahrt in den Hafen sind wir bei einem hohen Turme
vorbeigefahren.
Welchem Zwecke wird dieser Turm wohl dienen?
Das Meer ist nicht immer so ruhig, als wir es bei unserer Fahrt
angetroffen habeu; es herrschen oft heftige Stürme anf dem Meere,
welche den Schiffen fehr gefährlich werden können.
Ferner fallen nicht selten dichte Nebel ein, welche jeden Ausblick
unmöglich machen.
Da sind nun an gefährlichen Küstenpunkten Leuchttürme für
die Schiffahrt errichtet, welche uachts und an trüben Tagen den
Schiffen als Wegweiser dienen. Diese Leuchttürme müssen aus Eisen
oder Stein sehr stark gebaut sein, damit sie dem Wellenschlag wider-
stehen. Je uach dem Zwecke, welchem sie zu dienen haben, werden noch
errichtet: Belagerungstürme, Festungstürme, Pulvertürme, Glockentürme,
astronomische Türme, Aussichtstürme.
Das Bergland.
Die Gegend, welche wir jetzt an der Hand dieses Bildes keimen
gelernt haben, war ein Flachland; die Oberfläche diefes Landes erschien
uns als ebenes Land oder als Ebene.
Aber uicht überall bildet die Oberfläche der Erde Ebenen; in
manchen Gegenden finden sich bedeutende Erhöhungen und Vertiefungen
der Erde, — wir nennen sie Berge.
Heute wollen wir eine Bergpartie unternehmen.
Wir' fahren mit der Eisenbahn bis zur Stadt, verlassen dort den
Zug und treten zu Fuß unsere Wanderung au.
Vor uns sehen wir ein Land mit vielen Erhöhungen und Ver-
tiefungen, welche in geringer Entfernung voneinander liegen; es ist
ein Berglaud, ein Gebirge. Mit Leichtigkeit können wir an¬
fänglich in kurzer Zeit die mäßigen, mit üppigem Pflanzenwuchs be-
deckten Erhebungen zurücklegen; — wir befinden uns auf Anhöhen
und Hügeln.
Aber nun wird der Marsch schon etwas anstrengender und end-
lich sind wir aus einer Höhe von 1800 m über dem Meeresspiegel an-
gelangt; wir haben das niedrige Gebirge überschritten.