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Die Blicke wieder nach rechts gewendet, was sehen wir in einiger
Entfernung?
A.: Eine endlose Wasserfläche, das Meer.
Auch die Oberfläche des Meeres gleicht einem Spiegel, auf welchem
sich, wenn das Meer ruhig ist, die Dinge der Außenwelt abspiegeln;
es wird daher die Oberfläche des Meeres Meeresspiegel genannt.
Nun sahren wir wieder zu unserem früheren Standort zurück.
Auf unserer kurzen Fahrt haben wir bemerkt, daß der Meeres-
spiegel nicht viel tieser liegt, als die Gegeud, bei welcher wir jetzt wieder
angelangt sind.
Ist die Höhe eines Landes über dem Meeresspiegel nur gering,
so heißt das Land Tiefland.
Wie werden wir diese Ebene nennen, weil sie nicht viel höher
liegt als der Meeresspiegel?
A.°. Tiefebene.
Betrachten wir diese Tiefebene etwas näher.
<;) Kulturlose Ebene.
Wir sehen hier eine große, grasreiche, baumlose und wasserarme,
unbebaute Ebene.
Während der Regeuzeit bildet sie eiue grüuende Fläche, in der
trockenen Jahreszeit ist das Gras versengt, die Gegend ist öde, sie ist
nicht kultiviert.
Eine solch öde, unbebaute ebeue Gegeud nennt man kulturlose
Ebene oder Steppe.
Wir haben also vor uus eiue kulturlose Tiefebeue.
Es gibt Ebenen von ungeheuerer Ausdehnung, welche nur nackte
Sandflächen sind, solche Ebenen heißen Wüsten.
In der Mitte dieser Tiefebene hat fich trübes, schmutziges
Wasser über dem Erdreich dauernd angesammelt; es hat sich hier ein
Sumpf gebildet.
Unterhalb des Sumpfes befindet sich ein ausgemauerter, mit Holz
ausgesetzter Behälter, welcher zum Sammeln und Aufbewahren des
Regenwassers dient. Man nennt einen solchen Behälter Zisterne.
Zisternen findet man aus weiten, baumlosen Viehtristen und Heide-
strecken, in heißen Ländern und in den Wüsten.
d) Windmühle.
Wir fahren jetzt bis zur Brücke.
Hier sieht die Landschaft nicht mehr gar so öde aus. Vor allem
fällt uns dort auf einer mäßigen Erhöhung des Erdbodens, einem
Hügel, eine Mühle auf.
Welchen: Zwecke wird diese hier wohl dienen?
. In ebenen, hügeligen, wasserarmen Gegenden ist der Müller
genötigt, eine andere Krast zu Hilfe zu nehmen, welche zum Zwecke
der Zerkleinerung der Getreidekörner die Mühlräder dreht. Diese Krast
ist der Wind. Diese Mühle wird also vom Winde getrieben.
Sie ist aus starken Balken und Bretteru gebaut und hat vier Flügel.
Diese müsseu sehr groß sein, damit auch der schwächere Wind wirkt.
Im Innern ist sie der Wassermühle ähnlich.