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D. In deutschen Bergen,
sind. Auf dem nun folgenden Hohen Rade (1452 in) und der Großen
Sturmhaube führt der oft kaum kenntliche Fußweg über so wilde Gesteins-
trümmer, daß man bei Nebel leicht vom Pfade abkommt. Über die Peters-
bände gelangt man hierauf nach der Kleinen Sturmhaube (1500 m), die
an Höhe die Große Sturmhaube übertrifft und zu den schönsten Aussichts¬
punkten des ganzen Gebirges gehört. Es folgen die beiden Teiche, zwei nach
Norden offene Einstürze im Gebirge. Besonders düster ist der große Teich,
in dessen Umgebung alles Lebeu erstorben scheint. Früher glaubte man auch,
daß beide Wasserbecken ohne alles tierische Leben feien. Genauere Forschungen
der neueren Zeit haben jedoch ergeben, daß die Teiche von einer Tierwelt,
die zwar arm an Arten, aber reich an Individuen ist, bewohnt wird. So
Die Kirche Wang.
fand man Lachsforellen in sehr stattlichen Exemplaren in dem größeren dieser
Gewässer, und auch der Kleine Teich enthält viele Forellen. In der Nähe
befindet sich die Hampelbaude, die aus schlesischer Seite die höchstgelegene ist.
Über den Koppenplan, eine sumpfige, mit vielem Knieholz bestandene Hoch-
ebene, aus welcher das Weißwasser und die Aupa entspringen, gelangt man
nach der Riesenbaude.
Jenseits derselben wird der Kamm plötzlich ganz schmal, da zwei tiefe
Thäler in denselben hineindringen. Auf bequemem Wege erreicht mau in
3/4 Stunde von der Riesenbaude aus die Schneekoppe. Auf diesem höchsten
Berge des nördlichen Deutschland, dessen kahler Gipfel mit verwittertem Stein-
geröll bedeckt ist, befindet man fich 1600 m über dem Ostseespiegel, in einer
Höhe, in welcher das Wasser schon bei 80 0 C. siedet. Die Temperatur steigt