„Andalusien", durchzieht die Serra Monchique. Der Hauptstrom Tajo, hier Tejo, durch¬
fließt die Mitte des Landes. Schon oberhalb der Hauptstadt Lissabon, welche sich am rechten
Ufer desselben erhebt, erweitert er sich zu einem großen blauen See oder Golf, dessen Spiegel
zahlreiche Schiffe bedecken und dessen Küsten eine Menge freundlicher Villen zieren. Die Stadt
(1755 durch ein furchtbares Erdbeben heimgesucht) zählt 224,000 E. Oporto, an der Mün¬
dung des Duero, 89,000 E., bekannt durch seinen edlen Wein, ist eine ansehnliche Jndustrie-
und Handelsstadt. Coimbra, am Mondego, 18,000 E., die einzige Universitätsstadt des
Königreichs. Evora, 12,000 E. Tavira in Algarve, 11,000 E.
Portugal besitzt mehrere Küstenstriche und Inseln Afrikas, und einige Bezirke von Vorder¬
indien und die Stadt Macao in China.
21. Italien oder die Apcniririenhalbirrsel,
mit zugehörigen Inseln 5382 Q-Ml.
Italien liegt so recht in der Mitte des Mittelländischen Meeres, dessen Be¬
herrscherin es lange Zeit gewesen. In weitem Bogen umspannen es im N. die Alpen.
An das Südende der Westalpen, den Col di Tenda, reihen sich die Apenninen
an, welche die lange und schmale Halbinsel als Rückgrat durchziehen. Als Ligu-
rischer Apennin, welcher den Golf von Genua umschließt, ziehen sie zunächst
östlich, als Toskanischer südöstlich, dann südlicher als Römischer Apennin, dem
sich das wilde Bergland der Abruzzen anschließt, in welchen das Gebirge den höchsten
Gipfel, den Gran Sasso, 2909 m, besitzt; der südlichste heißt der Neapolita¬
nische oder Calabrische Apennin. Auf der Westseite desselben erhebt sich aus
der Campanischen Ebene isoliert in Gestalt eines flachen Kegels der noch thätige
Vulkan Vesuv, 1269 m.
Als eine westliche Fortsetzung der Apenninen ist das steil zum Meere abfallende
Gebirge der Insel Sicilien zu betrachten, welche nur durch die schmale Straße
von Messina von Italien getrennt ist. Nahe der Ostküste dieser schönen Insel er¬
hebt sich gleichfalls als gesondertes Gebirge der feuerspeiende Ätna, 3700 m, der
einen Umfang von 14 Ml. hat.
Auch die ihrer Natur nach zu Italien gehörigen Inseln Sardinien und Cor-
sika, welche die heftiger
Strömung ausgesetzte
Straße von Bonifacio
trennt, sind von Gebirgen
durchzogen.
Sicilien und die In¬
seln der Malta-Gruppe
bilden den Übergang zu
dem nicht fernen Afrika.
Zwischen den Alpen
und dem Ligurischen und
Toskanischen Apennin brei¬
tet sich das ebenso schöne
als fruchtbare und mit dem
lieblichsten Klima gesegnete
Oberitalien, das Tiefland
des Po, aus. Die Quellen
dieses Flusses liegen an
der stolzen Pyramide des
Monte Viso. Von der Fig- 25. Der Comer See.
Schreiber, Jllustr. Erdkunde.
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