des klassischen Geschmacks in der Baukunst Philippo Brunelleschi und
Lazero Bramante.
Die meisten großen Bauten in Deutschland wurden im 11., 12.
und 13. Jahrhunderte angefangen, so der Dom in Straßburg 1015,
Speier 1030, Wien 1147, Freiburg 1152, Köln 1248, die Elisabethen-
kirche in Marburg 1235, die Dome in Paderborn 1015, Osnabrück,
vollendet 1140, Hildesheim, vollendet 1061, die Stiftskirche in Gan¬
dersheim, vollendet 1172, Goslar, Münster, Lüttich, vollendet 1158,
Hamburg, angefangen 1106, Bremen, Halberstadt, Magdeburg, ange¬
fangen 1208. Die Dome von Trier, Worms, Meißen, Merseburg,
Bamberg u. a. gehören einer früheren Zeit an.
48.
Oftindische Produkte. Handelst ege , auf denen sie nach
Europa kommen. Hansa.
Nehmt jetzt die Karte von Asien, und suchet dort Ostindien, ein
Land, welches durch seine Früchte eines der merkwürdigsten der ganzen
Erde geworden ist. Man umfaßt unter dem Namen Ostindien erst
die zwei Halbinseln zwischen Persien und China und dann vier große
Inseln, welche von jenen Halbinseln südöstlich liegen, nebst vielen kleinen
umher zerstreueten Inseln. Die beiden Halbinseln theilt man durch
den großen Strom Ganges und den bengalischen Busen in die Halb¬
insel dieffeit des Ganges und in die Halbinsel jenseit des Ganges.
Jene wird durch den berühmten Fluß Indus von Persien geschieden;
und in der Mitte streicht durch diese Halbinsel ein Gebirge, welches
im Süden auf jeder Seite nur einen schmalen Küstenstrich läßt. Die
westliche gegen Arabien gewandte heißt die Küste Malabar; die östliche
am bengalischen Busen die Küste Koromandel; an dieser liegt die
durch Zimmt berühmte Insel Ceylon. In der Mitte des Busens
liegt die jetzige Hauptstadt der englischen Besitzungen in Ostindien
Kalkutta. Auf der Halbinsel jenseit des Ganges ist der lange schmale
südliche Erdstrich am bekanntesten, Malakka. — Doch wichtiger sind
die Inseln; erst die vier großen: Sumatra, wo Engländer und Hol¬
länder die Küsten beherrschen; Java, wird großentheils von den Hol¬
ländern beherrscht, mit der Hauptstadt des holländischostindischen Han¬
dels Batavia, einer großen, aber sehr ungesunden Stadt; Borneo,
die größte der vier Inseln; Celebes, bis jetzt die unwichtigste. Und
östlich davon liegt eine Gruppe kleiner Inseln, die man zusammen die
Molukken oder die Gewürzinseln nennt.
Die kostbaren und allgemein gesuchten Erzeugnisse dieser warmen,
oder größtentheils heißen Gegenden sind: Seide, von der schon oben
gesprochen; Baumwolle, die an einem 3 bis 4 Fuß hohen Stengel
in Saamenkapseln, von der Größe eines kleinen Apfels, wächst; Reiß,
das Getreide aller warmen Länder, der auf der Erde wahrscheinlich
weit ausgebreiter angebauet wird, als Weizen und Roggen: er wächst
etwa 4 Fuß hoch, die Aehre gleicht anfangs einer Gerstenähre, breitet
sich aber nachher in einen großen Büschel aus. Dann vor allem die
verschiedenen Arten Gewürze, die uns jetzt fast zum täglichen Bedürft