aufgerudert, hatte die Kugel im Maul und warf sie ins Gras. Die
Königstochter war voll Freude, als sie ihr schönes Spielwerk wieder
erblickte, hob es auf und sprang damit fort. „Warte, warte,“ rief
der Frosch, „nimm mich mit, ich kann nicht so laufen wie du.“
Aber was half's ihm, daß er ihr sein „quak quak“ so laut nach—
rief, als er konnte; sie hörte nicht darauf, eilte nach Haus und
hatte bald den armen Frosch vergessen, der wieder in seinen Brunnen
hinabsteigen mußte.
Am andern Tage, als sie mit dem König und allen Hofleuten
sich zur Tafel gesetzt hatte und von ihrem goldenen Tellerlein aß,
da kam, plitsch platsch, plitsch platsch, etwas die Marmortreppe
heraufgekrochen, und als es oben angelangt war, klopfte es an die
Tür und rief: „Königstochter, jüngste, mach' mir auf! Sie lief
und wollte sehen, wer draußen wäre; als sie aber aufmachte, so
saß der Frosch davor. Da warf sie die Tür hastig zu, setzte sich
wieder an den Asch, und war ihr ganz angst. Der König sah
wohl, daß ihr das Herz gewaltig klopfte, und sprach: „Mein Kind,
was fürchtest du dich, steht etwa ein Riese vor der Tür und will
dich holen?“ „Ach nein,“ antwortete sie, „es ist kein Riese, sondern
ein garstiger Frosch.“ „Was will der Frosch von dir?“ „Ach, lieber
Vater, als ich gestern im Wald bei dem Brunnen saß und spielte,
da fiel meine goldene Kugel ins Wasser. Und weil ich so weinte,
hat sie der Frosch wieder heraufgeholt, und weil er es durchaus
verlangte, so versprach ich ihm, er sollte mein Geselle werden, ich
dachte aber nimmermehr, daß er aus seinem Wasser heraus könnte.
Nun ist er draußen und will zu mir herein.“ Indem klopfte es
zum zweitenmal und rief:
„Königstochter, jüngste,
mach' mir auf!
Weißt du nicht, was gestern
du zu mir gesagt
bei dem kühlen Brunnenwasser?
Königstochter, jüngste,
mach' mir auf!“
Da sagte der König: „Was du versprochen hast, das mußt
du auch halten; geh nur und mach ihm auf!“ Sie ging und öffnete
die Türe, da hüpfte der Frosch herein, ihr immer auf dem Fuße
nach bis zu ihrem Stuhl. Da saͤß er und rief: „Heb mich herauf
zu dir!“ Sie zauderte, bis es endlich der König befahl. Als der
Frosch erst auf dem Stuhl war, wollte er auf den Tisch, und als
er da saß, sprach er: „Nun schieb mir dein goldenes Tellerchen
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