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3. Ui
I.
1. Wie heißt das Ding, das wen'ge
schätzen?
Doch ziert's des größten Kaisers Hand;
Es ist gemacht, um zu verletzen,
Am nächsten ist's dem Schwert ver¬
wandt.
2. Kein Blut vergießl's und macht doch
tausend Wunden,
Niemand beraubt's und macht doch reich;
Es hat den Erdkreis überwunden,
Es macht das Leben sanft und gleich.
3. Die größten Reiche bat's gegründet,
Die äli'sten Städte hal's erbaut;
Doch niemals hat es Krieg entzündet,
Und Heil dem Volk, das ihm vertraut!
II.
1. Wir stammen, unser sechs Ge¬
schwister,
Von einem wundersamen Paar,
Die Mutter ewig ernst und düster,
Der Vater fröhlich immerdar.
2. Von beiden erbten wir die Tugend,
Von ihr die Milde, von ihm den
Glanz;
So drehn wir uns in ew'ger Jugend
Um dich herum im Zirkeltanz.
3. Gern meiden wir die schwarzen
Höhlen
Und lieben uns den heilem Tag;
Wir sind es, die die Welt beseelen
Mit unsers Lebens Zauberschlag.
4. Wir sind des Frühlings lust'ge
Boten
Und führen seinen muntern Reihn:
Drum fliehen wir das Haus der Todten;
Denn um uns her niuß Leben sein.
5. Uns mag kein Glücklicher entbehren;
Wir sind dabei, wo man sich freut;
Und läßt der Kaiser sich verehren,
Wir leihen ihm die Herrlichkeit.
thsel.
III.
Es führt dich meilenweit von dannen,
Und bleibt doch stets an seinem Ort;
Es hat nicht Flügel auszuspannen,
Und trägt dich durch die Lüfte fort.
Es ist die allerschnellste Fähre, 5
Die jemals einen Wandrer trug,
Und durch das größte aller Meere
Trägt es dich mit Gedankenflug;
Ihm ist ein Augenblick genug!
IV.
1. Ein Gebäude steht da von ural¬
ten Zeiten,
Es ist kein Tempel, es ist kein Haus;
Ein Reiter kann hundert Tage reiten,
Er umwandert es nicht, er reitet's
nicht aus.
2. Jahrhunderte sind vorüberge¬
flogen,
Es trotzte derZeit und derStürmeHeer;
Frei steht es unter dem himmlischen
Bogen,
Es reicht in die Wolken, es netzt
sich im Meer.
3. Nicht eitle Prahlsucht hat es
gethürmet,
Es dienet zum Heil, es rettet und
schirmet;
Seinesgleichen ist nicht auf Erden
bekannt,
Und doch ist's ein Werk von Men¬
schenhand.
V.
Kennstdudas BildaufzartemGrunde? 1
Es giebt sich selber Licht und Glanz.
Ein andres ist's zu jeder Stunde,
Und immer ist es frisch und ganz.
Im engsten Raum ist's ausgeführet, 5
Der kleinste Rahmen faßt es ein;
Doch alle Größe, die dich rühret,
Kennst du durch dieses Bild allein.
Und kannst du den Krystall mir nennen?
2hm gleicht an Werth kein Edel¬
stein; 10
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