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hat, steigt er durch ein gröberes Eisloch aufs Eis und verzehrt
hier seine Beute mit dem äubersten Behagen. Gerade im Winter
machen die Fischotter oft weite Vanderungen, um in einen andern
Bach oder einen fischreichen Teich zu kommen.
Da hat es der Fuchs schwerer. Für ihn ist der Winter eine
böse Zeit, auch abgesehen von den Jagden, die ja vielfach ihm in
erster Reihe gelten. Es scheint, daß er von der Kälte selbst mehr
leidet, als man bei seinem dicken Pelzrock annehmen sollte; man
hört die Füchse wenigstens bei starker Kälte ungleich mehr bellen
als bei milderem WVetter, wenn sich auch in den Schneeverhält-
nissen nichts geändert hat. Am meisten zu schaffen macht ihm
der Hunger. Hase und Rebhuhn sind für ihn viel mehr Sonntags-
braten, als man gewöhnlich annimmt; die Werktagskost bilden die
Mãuse. Diese fribt er, solange kein Schnee die Erde bedeckt, in
grober Zahl, und kann er ihnen nicht an den Leib, so steht es
schlimm um ihn. MWohl ist er in solcher Lage in Nahrungssachen
nicht wählerisch. Er frißt selbst tote Tiere mit Vergnügen; aber
auch die sind nicht immer vorhanden. Vergeblich durchstreift er
nun auch bei Tage ein weites Revier. So scharf er auch windet
und ãugt, es läßt sich kein lebendes Tier erbeuten, kein totes
finden. Und kein Jagdherr nimmt sich seiner an, denn gerade der
tierfreundliche VWeidmann habt den Fuchs wie den Tod. Seine
ãuherste Not ist ihm gerade recht, um dem lissstigen Räuber zu
Leibe zu gehen. Jetzt werden die Fallen mit verlockendem köder
gerichtet, setzt werden dem Hungrigen mit Strychnin vergiftete Lock-
speisen hingestreut. Das kluge Tier merkt fast immer Verrat, aber
sein Hunger wird schlieblich so stark, dab es, sozusagen wider
besseres Vissen, doch zugreift. Frißt der Fuchs von Vergiftetem,
so ist er natürlich verloren; gerät er aber nur mit einem Lauf in
das Fangeisen, so soll er mitunter entschlossen mit eigenem Maul
eine Amputation vollziehen und als Krüppel zwar, aber doch
lebendig entfliehen. Eine Gefahr droht ihm dann immer noch:
trifft er s0 schwer verwundet mit einem Artgenossen zusammen,
so ist es um ihn geschehen. Bei den Füchsssen geht es her wie
bei den Völfen: der Verwundete wird von dem Gesunden unbarm-
herzig zerrissen und mit Haut und Haaren aufgefressen.
Ungleich schlimmer noch als der Fuchs hat es im Winter der
arme Hase. Isst schon sein ganzes Leben eine Leidenszeit, s0
steigern sich die ihn bedrohenden Gefahren im Winter ins Un-
gemessene. Wohl weib er sich vor der Kälte gut zu schützen,
indem er sich ruhig einschnejen läbßt oder sich in die Schneedecke
einwühlt; wohl weiß er durch die geschicktesten , Haken“ seine
Spur zu verwischen, aber nicht nur der Hund findet ihn vermöge