Full text: Heimatskunde der Provinz Westfalen

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namige Amtssitz, der katholische und evangelische Pfarrort mit 1626 
Eingesessenen, von denen 1467 katholisch, 70 evangelisch, 89 jüdisch, 
auf gutem fruchtbaren Lehmboden. Daher herrscht der Ackerbau 
vor. Auf den dortigen Gütern des Herzogs von Croy zu Dülmen 
wird von den wohlhabenden Pächtern neben dem Bau des Getreides 
ein bedeutender von Zuckerrüben betrieben. Als Landgemeinden und 
katholische Pfarrdörfer merken wir noch Eißen mit 654, Löwen mit 
442, Fölsen mit 175 fast nur katholischen Eingesessenen. 
II. Der Regierungsbezirk Münster. 
1. Überblick über den Regierungsbezirk Münster. 
Der Regierungsbezirk Münster macht das nordwestliche Drittel 
der Provinz Westfalen aus und umfaßt in der Gestalt eines nn- 
gleichseitigen Dreiecks 7152 qkm. Die nordwestliche Grenze wird 
durch den Regierungsbezirk Osnabrück und das Königreich der 
Niederlande, die südwestliche durch den Regierungsbezirk Düssel¬ 
dorf, die südliche durch, denselben und den von Arnsberg, die öst- 
liche vom Regierungsbezirk Minden und Osnabrück gebildet. 
Der Bezirk liegt sast ganz in der münsterschen Bucht und 
ist vorwiegend eben. Die ansehnlichsten Höhen sind der waldbedeckte 
Ausläufer des Teutoburger Waldes und nördlich von ihm eine 
Abzweigung der kohlenreichen Jbbenbürener Berge nebst den Schaf- 
bergen, beide im Kreise Tecklenburg. Der münstersche Landrücken 
in den Kreisen Beckum, Lüdinghausen, Koesseld, Necklinghausen 
und in dem Landkreise Münster wird durch die Beckumer oder Strom- 
berger Höhen, den Borkenberg, die Hardt, Hohe Mark und die 
Baumberge gebildet. Die letzteren, eigentlich Bömbergs, Boden- 
berge, d. h. Berge Boms-Odins, besonders dem Odinsdienste geweiht, 
zerfallen in die südlichen Billerbecker Höhen uud in die nördlichen 
Bgnmberge in engerem Sinne. Die Baumberge sowie die an- 
deren in der Bucht gehören dem jüngsten Gelände der 
oberen Kreide an, das mit seinen Bildungen das Mirtel- 
alter der Erde abschließt. Sie siud berühmt wegen der Bildsamkeit 
ihres Werksteins. Der dortige Sandstein wurde schon zu den Sknlp-
	        
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