5. Italienisch-Afrika. 
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Tunis. 
Tunis bildet, wie schon gezeigt, im Verein mit Algerien eine 
Kornkammer Frankreichs. Es ist hierzu von der Natur vielleicht 
noch mehr begünstigt als Algerien selbst. Seine Küste weist eine 
reichere Gliederung auf, bietet also mehr Zugänge. Fruchtbares 
Tiefland herrscht vor; Gebirge und Steppen treten weit mehr zurück. 
Sein Gesamthandel erreichte 1907 einen Wert von 165 Millionen 
Mark. Unser Anteil daran ist verschwindend klein. 
Ebenso wenig wichtig sind sür uns Frankreichs Besitzungen 
an der westafrikanischen Küste. Es sind dies Senegambien, 
das Land des Senegal und des Gambia, Französisch -Guinea, 
dieZahnküste (Elsenbeinküste), Dahome, Französisch-Kongo; 
endlich gehört den Franzosen auch noch ein sehr wichtiger Küsten- 
streifen am Roten Meer mit der Hauptstadt Djibuti. 
An Inseln besitzt Frankreich die Insel Madagaskar, die 
Deutschland an Flächenraum übertrifft, die Comoren und die Insel 
R6union, welche zu den Maskarenen gehört. 
Im ganzen ein großer, wichtiger, weit verstreuter Besitz; dabei 
Besitz einer Nation, die nicht wie die deutsche über zu 
engen Äeimatboden zu klagen hat. 
5. Jtalienisch-Afrika. 
Es umfaßt die Kolonie Erythräa am Roten Meer und 
einen Teil von Somaliland in Ostafrika, Landstriche, die zusammen 
dem Deutschen Reiche an Llmsang ungefähr gleichkommen. 
Nicht ohne Interesse für uns sind die Ansprüche Italiens auf 
Tripolis, den einzigen Besitz, der den Türken in Asrika noch 
geblieben ist. Hier stoßen nämlich französische und italienische An¬ 
sprüche zusammen. Tripolis würde, wenn es auch weit weniger 
wertvoll ist als Algerien und Tunis, das französische Nordafrika 
ebenso sehr nach Osten hin ergänzen, als es nach Westen hin 
durch Marokko abzurunden wäre.
	        
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