Full text: Die Provinz Hannover

164 
Die finst're Nacht thut sich einschleichen, hoho! 
Alle Sternlein am Himmel, die leuchten so hell. 
Giebt's nichts mehr zu jagen, 
So leg' ich mich schlafen 
Und geb mich zur Ruh, 
Mein Stutzer dazu. 
III. 
Ein junger Wilderer will sich dem Jäger widersetzen, dieser 
aber kommt ihm zuvor und schießt ihu nieder. Seiue Braut, voll 
Ahnung, was geschehen, geht ihm nach, findet ihn tot im Blute 
liegend und bejammert seinen frühen, traurigeu Tod. 
Es wollte einst ein junges Mädchen 
So frühe ausstehn, 
Wollte in dem grünen Walde 
Spazierengehn. 
Und als sie in den Wald kam 
In den grünen Wald, 
Ei, sieh da, was befand sich, 
Ein verwundeter Knab. 
Der Knabe war verwundet, 
Vom Blute so rot, 
Er war ja erst die Einundzwanzig, 
Einundzwanzig Jahre alt. 
Ach Schätzchen, o wie lange 
Soll ich trauern um dich? 
Bis daß sich alle Wasser 
Sich ergießen ins Meer. 
Bis daß sich alle Wasser 
Sich ergießen ins Meer, 
Also nimmt ja doch das Trauern 
Kein Ende, nimmermehr. 
IV. 
Eine Braut geht ihrem Bräutigam, einem Wilderer, uach in 
den Wald. Nach langer Wanderung setzt sie sich hinter einen Busch. 
In ihrem Schöße sncht das aufgescheuchte Reh Zuflucht. Der 
Wilderer schießt ahnungslos durch den Busch und zugleich feiner 
Braut durch die Brust. Sterbeud tröstet das Mädchen ihren weh- 
klagenden Bräutigam, indem sie die unvorsichtige Thal mit der dnnklen 
Nacht entschuldigt. 
Es ging des Nachts bei Mondenschein 
Ein Jüngling hübsch und fein, ja fein. 
Er ging in den grünen Wald hinein, 
Er ging in seinem Sinn. 
Ein Mädchen, das ihm lieber war 
Denn alles in der Welt, ja Welt, 
Ging ohne Angst und in Gefahr 
Ihm heimlich nach ins Feld.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.