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Die finst're Nacht thut sich einschleichen, hoho!
Alle Sternlein am Himmel, die leuchten so hell.
Giebt's nichts mehr zu jagen,
So leg' ich mich schlafen
Und geb mich zur Ruh,
Mein Stutzer dazu.
III.
Ein junger Wilderer will sich dem Jäger widersetzen, dieser
aber kommt ihm zuvor und schießt ihu nieder. Seiue Braut, voll
Ahnung, was geschehen, geht ihm nach, findet ihn tot im Blute
liegend und bejammert seinen frühen, traurigeu Tod.
Es wollte einst ein junges Mädchen
So frühe ausstehn,
Wollte in dem grünen Walde
Spazierengehn.
Und als sie in den Wald kam
In den grünen Wald,
Ei, sieh da, was befand sich,
Ein verwundeter Knab.
Der Knabe war verwundet,
Vom Blute so rot,
Er war ja erst die Einundzwanzig,
Einundzwanzig Jahre alt.
Ach Schätzchen, o wie lange
Soll ich trauern um dich?
Bis daß sich alle Wasser
Sich ergießen ins Meer.
Bis daß sich alle Wasser
Sich ergießen ins Meer,
Also nimmt ja doch das Trauern
Kein Ende, nimmermehr.
IV.
Eine Braut geht ihrem Bräutigam, einem Wilderer, uach in
den Wald. Nach langer Wanderung setzt sie sich hinter einen Busch.
In ihrem Schöße sncht das aufgescheuchte Reh Zuflucht. Der
Wilderer schießt ahnungslos durch den Busch und zugleich feiner
Braut durch die Brust. Sterbeud tröstet das Mädchen ihren weh-
klagenden Bräutigam, indem sie die unvorsichtige Thal mit der dnnklen
Nacht entschuldigt.
Es ging des Nachts bei Mondenschein
Ein Jüngling hübsch und fein, ja fein.
Er ging in den grünen Wald hinein,
Er ging in seinem Sinn.
Ein Mädchen, das ihm lieber war
Denn alles in der Welt, ja Welt,
Ging ohne Angst und in Gefahr
Ihm heimlich nach ins Feld.