Full text: Die Provinz Hannover

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ersten Herzog von Brauufchweig-Lünebnrg, vererbt. Nachdem Herzog 
Otto in der Schlacht bei dem Dorf Bornhöved als Bundesgenosse 
des Königs Waldemar von Dänemark in Gefangenschaft geraten 
war, mnßte als Teil des Lösegeldes das Schloß Hitzacker an den 
mit dem Grasen von Schwerin verbündet gewesenen Herzog Albrecht 
von Sachsen abgetreten werden. Im Jahre 1258 findet die Burg 
Hitzacker abermals eine Erwähnung, indem sie der Gegenstand einer 
Verhandlung zwischen dein Kurfürsten Albrecht von Sachsen und 
dem Herzoge Albrecht dem Großen, Ottos des Kindes Sohne, war, 
ehe noch letzterer die Teilung der väterlichen Erblande mit seinem 
Bruder Johann vornahm. Wahrscheinlich ward die Burg damals 
wieder au das Haus der Welsen abgetreten. Ilm 1448 erscheint 
sie im unbestrittenen Besitze der Herzöge vou Brauuschweig-Lünebnrg. 
Die beideu Söhne Herzogs Heinrich von Lüneburg, Wilhelm und 
Heinrich, verlangten nämlich von ihrem Oheim, Herzog Bernhard, 
welcher über das Wolsenbüttelsche regierte, eine neue Länderteilung, 
unter dem Vorwande, ihr Vater sei bei der früheren Teilung zn 
knrz gekommen. Herzog Bernhard gab nach und wählte nun das 
Lüneburgische; Braunschweig ltitb Lüneburg aber nebst deu Zölleu zu 
Schnackenburg und Hitzacker blieben, wie schon früher, gleichfalls 
wieder zur gesamten Hand. Um das Jahr 1468 erscheint sodann 
die Beste „Hiddesacker" als Lehnstück Werners von Bülow, welcher 
iu dem erwähnten Jahre gerade ans einer Wallsahrtsreise nach dem 
heiligen Grabe begriffen war. Es war bekannt, daß sowohl während 
seiner Abwesenheit, als auch früher während seiner Anwesenheit, die 
Burgmannen von Hitzacker es mit den benachbarten Mecklenburgern 
hielten, und diesen mannigfachen Vorschub thaten, wenn sie von Zeit 
zn Zeit teils durch die Untiefen, teils auf Schiffen über die Elbe 
fetzten und ins Lünebnrgifche fielen. Ja, sie teilten sogar mit den 
Mecklenburgern die gemachte Beute. Dagegen verübten aber auch 
Raubritter aus dein Lüneburgischen manchen Frevel im Gebiete der 
Mecklenburger. Herzog Otto mit dem Beinamen des Sieghasten, 
welchen er von seinem Siege über eine Rotte unruhiger Edelleute 
erlangte, an deren Spitze die von Schnlenbnrg und die von Bartens- 
leben standen, konnten solchem Unwesen unmöglich länger zusehen. 
Der Kampf mit den unruhigen Edelleuteu brachte ihm selbst zwar 
Nachteile genug; allem er erreichte doch durch feine Ausdauer so viel, 
daß die Beste „Hiddesacker" vou ihm erobert wurde und fortan in 
seiner Gewalt blieb. Otto des Sieghaften Nachfolger hielten oft in 
Hitzacker, wie in Ülzen, Gifhorn und Winsen an der Luhe Hof. — 
Herzog Otto der Sieghafte hinterließ einen einzigen Sohn, Heinrich 
den Mittlern von Lüneburg. Von den Söhnen Heinrichs des Mittlern 
ist besonders Herzog Ernst der Bekenner denkwürdig. Er hinterließ 
vier Söhne, von denen zwei früher verstarben und nur Wilhelm zur 
Regierung kam, da Heinrich, von den Brüdern der dritte, sich mit 
den Ämtern Dannenberg, Lüchow, Hitzacker und Scharnebeck abfinden
	        
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