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haupten, da ich mir nicht anmaße, alles in dieser Art Vorhandene kennen und
besitzen zu wollen; daß ich aber mit Gewissenhaftigkeit gesammelt und ausge-
wählt habe, darf ich ohne Unbefcheidenheit Wohl versichern. Schon das aus-
führliche Verzeichnis der benutzten Werke wird es erkennen lassen, daß ich mich
bemüht habe, den frisch strömenden Quellen der geographischen Litteratur nach-
zugehen und die besten Hülfsmittel zu benutzen. Freilich muß der Herausgeber
bei einem solchen Werke, das so sehr ins Detail geht, sich da, wo er nicht auf
dein Boden eigener Anschauung steht, oft lediglich aus die Quellen verlassen.
Irrtümer sind deshalb unvermeidlich. Indem ich für dieselben um die gütige
Nachsicht des Lesers ersuche, erlaube ich mir die ergebene Bitte auszusprechen,
Verbesserungen und Zusätze entweder der Verlagshandlung oder dem Heraus-
geber gütigst mitteilen zu wollen; bei einer eventuellen weiteren Auflage werden
sie gewissenhaft berücksichtigt werden.
Mein Dank gebührt den Männern, die durch treue, gewissenhafte und
oft mühselige Forschungen es überhaupt ermöglicht haben, daß ein solches
Sammelwerk hat erscheinen können; für mich nehme ich kein weiteres Verdienst
in Anspruch, als daß ich dem öffentlichen Bedürfnisse eine Pflicht darbrachte,
indem ich das von mir zusammengetragene und von freundlichen Händen zu-
geführte Material in einer vorläufigen Ordnung der Öffentlichkeit übergebe.
Möge nun auch fernerhin die gewünschte Unterstützung nicht ausbleiben, damit
das Buch immer mehr dem Ideal einer Heimatkunde sich nähere!
Soll ich nun noch wenige Worte über den Gebrauch deS Buches sagen,
so hoffe ich, daß es sowohl dem Lehrer beim geographischen und geschichtlichen
Unterricht der Heimat, als auch dem erwachsenen Schüler höherer Lehranstalten,
der meist in den sonnigen Gefilden von Hellas und Rom besser Bescheid weiß,
als „daheim iin eigenen Vaterhaus", eine willkommene Gabe sein wird, wie
denn überhaupt wohl alle Heimatgenoffen noch manche Belehrung aus dein
Buche werden schöpfen können. Es würde mich sehr freuen, wenn so dieses
Werk im besten Sinne jedem Bewohner unserer Provinz ein Haus- und
Familienbuch werden würde, in welchem „die Jugend liefet mit Lust und das
Alter mit Andacht."
Osnabrück, den 1. Dezember 1881.
Johannes Meyer.